Ein chinesischer Expolizist rächt den Tod seines Bruders.
Zwei Gangs streiten sich seit jeher um die Vorherrschaft in Oakland, je eine chinesische und eine schwarze. Aus beiden Gangs werden die Söhne der Bosse getötet, und man neigt dazu, sich gegenseitig zu beschuldigen. Andererseits geht es um sehr viel Geld und die Möglichkeit, ein rechtschaffenes Leben zu führen, also hält man die Waffen still. All dies aber ist unzumutbar für Han, einen ehemaligen Polizisten, der aus dem Gefängnis ausbricht, als er vom Tod seines Bruders erfährt. Han reist nach Amerika und verbündet sich dort mit der Tochter des schwarzen Bosses. Gemeinsam deckt man ein übles Komplott auf, in welchem sowohl Han’s Vater als auch die rechte Hand des dunkelhäutigen Gangleaders verwickelt sind. Aber übles Verhalten verlangt nach Rache, und die wird auch sauber serviert.
Ein routinierter Streifen mit einigen netten Effektmätzchen. Zwar steht überall Matrix drauf, aber zum Glück ist Matrix nicht drin. Jet Li hat hier seine erste englische Sprechrolle, viel sagt er nicht, dafür aber hat er reichlich Zeit und Möglichkeit, seine einmaligen Kampfkunstfertigkeiten unter Beweis zu stellen. An seiner Seite sehen wir die bildhübsche Aaliyah, der leider keine besonders lange Karriere beschieden war, einer der Fälle, in denen der Tod wahrlich zu früh zuschlägt. Produziert wurde der Film von Joel Silver, und wenn man das weiß, dann weiß man auch, was einen erwartet. Die Kampfsequenzen, die gut über den Film verteilt sind, wurden fein choreographiert, es geht insgesamt nicht allzu blutig zu, und wir erleben auch eine Autoverfolgung, die etwas überdurchschnittlich ist.
Auf der anderen Seite sind die schauspielerischen Leistungen natürlich nicht überwältigend, aber zumindest solide. Humor darf natürlich in einem Actionfilm aus neuerer Zeit nicht fehlen, diesmal zuständig dafür der dicke, aber grundsympathische Anthony Anderson, der permanent von Jet Li sauber eingeschenkt bekommt. Störend über die gesamte Länge des Films ist der andauernde Hiphop, wenn man kein Freund dieser Musikrichtung ist, dann kann das sehr nerven, zumal gerade bei den Szenen rund um Li der Bezug zu dieser Musik auch fehlt. Aber man wollte halt alles kombinieren, was irgendwie cool ist, also muß es Hiphop sein. Nett und beiseit bemerkt die Szene, in der Aaliyah Li auf die Tanzfläche zieht und dieser zunächst ratlos herumsteht, das geht uns Männern, die wir den Rhythmus nicht im Blut haben, doch auch oft genug so. Kurzum, nett gemachte, flotte Unterhaltung mit einer grundlos komplexen Story. 8/10