Das ist er also, der vorläufige Höhepunkt der Deutschrapgangsterwelle. Bushido's Leben verfilmt von Bernd Eichinger. Ganz so schlimm wie befürchtet ist es nicht geworden, aber es wäre definitv mehr drin gewesen. Wirklich nervig sind die vielen unfreiwillig komischen Szenen. Der Typ der Bushido im mittleren Alter spielt wirkt szenenweise wie eine reine Karikatur, Bushido's Off Kommentar sorgte in der Pressevorführung für die meisten Lacher und auch das Drogen Gespräch zwischen Bushido und seiner Mutter regte eher die Lachmuskeln an. Ansonsten lief der Streifen recht flott ab. Für Kenner der Buches wurden aber viele Ereignisse etwas sehr schnell abgefrühstückt. Warum beispielsweise dem Vater/Sohn Geschichte so viel Raum gegeben wurde, während der Streit zwischen Bushido und Fler komplett ausblieb und auch das Thema Aggro Berlin nur kurz angeschnitten wird, ist unverständlich. Überhaupt wirkt der Film kaum wie aus einem Guss. Es ist mehr eine Ansammlung von mehr und weniger gelungenen Szenen, Spannung fehlt hierbei aber komplett. Der Film ist bis in die kleinsten Nebenrollen hervorragend besetzt, was den Zuschauer über die 90 Minuten bei der Stange hält. Bushido selbst macht seinen Job als Schauspieler ganz solide, das hätte definitiv schlimmer kommen können. Als störend empfand ich auch, das der Film im Gegensatz zu Bushido's Texten und zu seinem Buch sehr kindgerecht geraten ist. Gewalt, Sex und Verbrechen findet nie in dem Maße statt, wie man es eigentlich von Bushido erwartet hätte. Bleibt zu sagen, dass hier vorne und hinten nichts zusammen passt, der Film aber trotzdem ordentlich unterhält.