kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 14.07.2013
Im Rahmen leider nur eine gewöhnliche „kaputter Freak stößt von außen in eine kaputte Familie und macht sie wieder heil, weil er noch kaputter ist“-Variante, punktet „Hesher“ in der Detailarbeit, beispielsweise bei den Schauspielern: Wenn man eine Natalie Portman hinter Brille und hässlichen Klamotten in einer grauen Nebenrolle verheizen kann, ist man allgemein in einer guten Position. Rainn Wilson vermittelt als einsamer Witwer eine Verzweiflung, die das Drehbuch zu fragen scheint, was er eigentlich in dieser (Film-)Welt zu suchen habe, mit all diesen kuriosen Menschen um ihn herum, und Joseph-Gordon Levitt bietet einen faszinierenden Metal-Anarcho, der aus dem Nichts zu kommen scheint und gerade deshalb so interessant ist, dass man ihm nicht von der Seite weichen möchte. Der knappe Metallica-Soundtrack so wie überhaupt die gesamte Metallica-Aufmachung inklusive Film-Schriftzug macht grundsätzlich kaum Sinn, aber hier und da werden die Riffs auf originelle Weise eingesetzt, um bestimmten Szenen den letzten Kick zu geben. Trotz des mittelmäßigen Drehbuchs bleibt ein rührseliger Blick zurück, weil man sich gerne an den bitterbösen Humor zurückerinnert, der je nach Angemessenheit zwischen rücksichtslos und fürsorglich pendelt und die Charaktere beinah antizyklisch einander näher bringt bzw. sie voneinander abstößt.
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