Review

Ich ging doch mit gewissen Erwartungen in den Film, aber auch etwas mit der Angst enttäuscht zu werden, weil trotz der interessanten Story der Film aus Spanien kam.
Tesis aus diesem Land war einer der besten Horror die ich je gesehen hatte, trotzdem ist bei Filmen aus dem Ausland immer alles etwas anders als gewohnt - ob positiv oder negativ, das war hier die Frage.

Nun, der Film ging wie viele Schocker, gemächlich los.
Der Film war sehr ruhig gehalten, in Sachen Musik Untermalung wartete man öfters vergeblich auf düstere Klänge, die die Ruhe etwas unheilvoller hätten untermauern können.
Man versuchte aber stattdessen alles nostalgisch zu belassen.

Nun, der Film plätscherte weiter so vor sich hin, die ersten Schock Andeutungen kamen recht spät und spärlich, was sich auch im weiteren Verlauf des Films nicht ändern sollte.

Erst gegen Ende des Films schien man dem Geheimnis des Hauses mehr auf die Spur zu kommen.
Bis dahin gab es eigentlich Langeweile pur, keine Überraschungen, keine Enthüllungen oder große Informationen, und auch sonst kaum was dass den Film etwas aufgelockert hätte.
Die Schauspieler waren zwar gut, trotzdem vermittelten ihre Charaktere nicht dass was man sich von dem Film erwartet hätte - es fehlten einfach richtige Typen Charaktere.
Allesamt haben sie eher gewirkt als würden sie nebenbei auch in irgendeiner Spanischen Soap wirken - obwohl wie gesagt an der eigentlichen schauspielerischen Leistung alles sehr gut war.

Als es schließlich langsam zum Showdown kam, war man gespannt ob den jetzt endlich nach all dem langen warten endlich noch gebührende Entschädigung zu erwaten sei - aber nein, so richtig mochte der Funken nicht überspringen.
Zwar war der Film zu diesem Zeitpunkt am spannendsten und mochte doch einige male, einen aus dem Kinosessel hochreißen.
Doch die wenigen Wendungen und Überraschungen verliefen sich im Sand, weil zu schlecht ausgearbeitet und mittendrin irgendwie fallen gelassen zu schienen.

Bis auf wenige Szenen war fast alles vorsehbar - genauso wie der Drahtzieher hinter den Ereignissen.
Dazu ich will nicht zu viel verraten, aber es lief alles nach Schema 0815 ab.
Eine Person die anfangs einige male auftauchte, und dann gegen Ende hin auf einmal trotzdem auf einmal wieder als freundlicher Helfer reingebracht werden sollte.
Genauso typisch auch viele anderen Dinge, wie Charaktere die einfach trotz drohender Gefahr dumm weiter darauf zu rennen, oder das Erlangen von Informationen durch irgendeine Person im Hintergrund die mal wieder alles wusste, aber anscheinend nur auf den Film gewartet hat um diese preiszugeben...

Das Ende war dann auch wenig spektakulär, in großem und ganzen nur etwas Dunkelheit und viel Angst der Charaktere.
Keine überraschenden Erscheinungen, Ereignisse oder etwas dergleichen was vorher ansatzweise angedeutet wurde - es war einfach die Flasche leer.
Zudem war es irgendwie unlogisch und etwas zu weit hergeholt - genauso der Grund wieso das alles passierte, man hatte keine Ideen.

Das Positive war, dass der Film doch noch zum Ende hin eine gewisse Spannung aufbauen konnte weil man wissen wollte was denn nun hinter dem Geheimnise des Hauses steckt.
Auch gab es wenige aber mitreißende Momente in denen etwas passieren konnte.

Ich war insgesamt enttäuscht von dem Film, der doch fast überall gute Kritiken bekommen hatte und als eine Art Geheimtipp schien.
Dabei muss klarstellen, dass ich nichts gegen Längen Filmen habe, wo lange nichts passiert und für unheilvolle Spannung gesorgt wird - ala Shining und Poltergeist oder Rosemaries Baby, wo auch bei den meisten sehr lange fast gar nichts passiert. Trotzdem haben diese Filme eine gewisse wunderbare Atmosphäre den Alltag darzustellen und es schaffen ein geniales Spannungsbild aufzubauen.

Doch hier ging das Konzept nicht auf, viel zu öde und ohne Fähigkeit wie andere Filme mit diesem Konzept, diese Zeit spannend zu machen und mit gebräuchlichen Elementen aufzulockern.
Die Ausländische Filmatmosphäre wird für viele ungewohnt sein und hat auch hier recht leblos gewirkt, ich persönlich finde dass es andere europäische Filme gab die diese weit besser und angenehmer schufen.

Als Fazit bleibt da nur, dass der Film schlecht abgekupfert wurde von gewissen anderen Filmen des Genres, vor allem auch von The Ring. Das merkte man gerade auch an der dunklen Optik, der ähnlich versuchten Atmosphäre, dem Aufbau und natürlich dem Jungen, der absolut genauso den gleichen Part hatte.
Genauso das offene Ende und viele Fragen auf die man keine Antwort bekam.
Scheint wohl die europäische Antwort zu sein.

FAZIT: Bei ersten Mal ansehen ist er für unvorbelastete Freunde von ruhigem blutlosem Horror mit steigender Spannung sicher gut anzusehen und wird zufrieden stellen.
Aber für alle anderen und die welche den Film ein zweites Mal ansehen, absolut einschläfernd, schließlich war der Film beim ersten Ansehen schon zum Großteil eine teure Aspirin.
Trotzdem gebe ich gerade noch 5,5 Punkte, da solide ohne richtig große Fehler gemacht, und man den Film ohne Blendung durch die Ring Welle sehen sollte.
DVD-würdig, wird er aber nur für Horrorfans mit recht niedrigen Ansprüchen, den Weg in die Sammlung finden können.a

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