Darkness (2002)

Wirklich sehenswerterGruselfilm aus Spanien, der mit düsteren Bildern, mit Gespür platzierten Schocks und einem sehr stimmigen, weil überraschenden Ende aufwarten kann. Insbesondere der Optik und der sehr gelungenen akustischen Untermalung ist es zu verdanken, dass Darkness so vortrefflich funktioniert, denn wirklich Innovatives bietet der Film leider nicht. Die einzelnen Elemente wurden wenig zimperlich aber dafür gut von diversen Gruselknallern wie z.B. Sixth Sense zusammengeklaut und zu einem sehenswerten Ganzen vereinheitlicht. Ebenfalls alt bekannt in diesem Genre ist der Verzicht auf brachiale Goreszenen, natürlich einmal abgesehen von der nicht wegzudenkenden blut-bespritzten Wand...
Wie so oft ist dies jedoch kein echter Mangel, vielmehr erzielt der "moderne Gruselfilm" erst aufgrund diesen Verzichts auf plakative Effekte seine schaurige Wirkung.

Frei von Kritik ist aber auch Darkness nicht. Abgesehen davon, daß Darkness ruhig 10 Minuten kürzer hätte sein dürfen reicht es meiner Meinung nach langsam mit dem ständigen Kopieren von Sixth Sense. Innerhalb der letzten Monate hab ich sicher ein Dutzend gleichartiger Filme aus aller Herren Länder gesehen und allmählich macht sich eine gewisse Lethargie im Bezug auf dieses Genre bei mir breit. Sicher ist Darkness ein qualitativ gut zusammengeklaubter Gruselstreifen, aber irgendwann sind die Ideen (Geisterkinder, An der Decke laufen, blutverschmierte Wände usw.) schlicht verbraucht und schockieren aufgrund ihrer Vohersehbarkeit kaum noch...
Ferner muss ich anmerken, dass mir das Rumgeschrei in diesem Film dermaßen widerlich aufgestoßen ist, dass es dafür erstmalig Punktabzug gibt. Wie sich Tochter und Mutter in der englischen Version am Ende zusammenbrüllen, ist nicht mehr nachvollziehbar und völlig unverhältnismäßig. Hier wollte man den Zuschauer wohl zudem noch durch besonders hässliche (Synchron)Stimmen vergraulen/reizen (?). Wäre ich Teil der Szene gewesen, ich hätte wohl Beiden eine gescheuert dass sich die Balken biegen :)

Fazit:
Gut gespielt, hübsch inszeniert und trotz einiger Längen spannend - jedoch letztlich ideenlos und zu sehr auf das Zusammenraffen bewährter Zutaten bedacht. Gut geeignet für einen netten Gruselabend