Darkness (2002)

Es wurde viel geschrieben über diesen "Geheimtipp" - doch ist es wirklich der Knaller des Genre-Kinos?
Nein, er reiht sich nur ein ... in eine endlose Liste von hervorragenden Filmen.

Ich bin, wie viele andere auch, zweigeteilt in meiner Kritik über diesen Thriller. Einerseits ist er handwerklich genial inszeniert. Die Montage der Szenen ist atemberaubend und die Soundkulisse reißt einen glatt vom Hocker - ehrlich!
Die Darsteller schauspielern locker über dem Durchschnitt - aber wirklich symphatisch ist mir keiner davon. Und schon hier beginnt dieser Film zu kranken - keine Identifikationsfigur weit und breit, die ich wirklich "lieb haben" könnte. Der Streifen verführt durch gnadenlose durchgestylte Optik-Spielereien und verliert sich leider darin. Die Ansätze, eine wirklich gute Geschichte zu erzählen, werden im Keim (und Sound!) erstickt. Der Regisseur ist viel zu selbstverliebt in sein ZWEITES Meisterwerk (nach THE NAMELESS) und puzzlet gemütlich Versatzstücke aus 40 Jahre Genre-Film in einen Suppentopf. Zum Finale erinnert sich der spanische Regisseur noch an das FIESE Ende seines ThrillersTHE NAMELESS und weiß, was er zu tun hat: die Suppe darf dem Zuschauer nicht schmecken, sie muss ihm FIES im Halse stecken bleiben!
Gesagt, getan ... und wieder ein wundervoll gestyltes Horror-Angstmach-Thriller-Wow-Glanz-und-he-haben-wir- alle-doch-schon-mal-gesehen- optisch-Bombastsound-Meisterwerk findet seinen Weg in die Herzen (Geldbeutel???) der reizüberfluteten (langsam gelangweilten???) Genrefans ...
Fazit: Ist klasse gemacht, ist klasse zusammengeklaut und passt klasse in die Reihe von Hochglanz-Ich-versprech-viel-und-halte-wenig-oder-gar-nix-Overtthrill-Filmen der letzten 4 Jahrzehnte!
Fazit: Der Regisseur hat's handwerklich drauf ... und ich hoffe, er kann eines Tages mehr als nur Vorhandenes wiederverwerten und ein RICHTIG FIESES Filmende dranhängen!
Ich bin hier voller Hoffnung ... wie immer.