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Der in Rußland lebende Chinese Yao beobachtet mehrere Morde durch einen Killer des japanischen Geheimbundes "1000 Drachen". Anstatt den Zeugen umzubringen, entführt ihn der Oberdrache nach Nippon, wo sich Yao (vorerst) in sein Schicksal fügt und selbst zum Top-Killer ausgebildet wird. Frisch gestärkt macht er sich sodann auf die Suche nach seiner alten Freundin, erledigt ein paar Mordaufträge und nimmt sich schließlich in einer ausgiebigen Racheaktion die Gangsterbande selbst vor.


Nun endlich, nach 19 langen Jahren, wurde diesem Martial Arts Klassiker von der Firma Splendid eine ungeschnittene DVD-Veröffentlichung spendiert. Was einem bei diesem Film von Beginn an extrem auffällt, ist die ausgefeilte Choreografie der Kampfszenen, die einfach nur erstklassig ist. Besonders Freunden der asiatischen Fantasy-Filme dürfte bei "Dragon from Russia" das Herz aufgehen, denn auch hier sind die Kämpfe auf die gleiche Art und Weise in Szene gesetzt worden. Normalerweise bin ich kein unbedingter Fan dieser teils doch stark übertriebenen Choreografien, in denen die Kämpfer meterweit durch die Luft fliegen, doch hier ist es einfach irgendwie sehr passend und wertet den Film meiner Meinung nach noch einmal zusätzlich auf.

Gerade in Sachen Action wird dem geneigten Fan hier eine ganze Menge geboten, was auch über die nicht gerade tiefsinnige Story hinwegsehen lässt. Die hier erzählte Geschichte ist zwar nicht gerade das Gelbe vom Ei, wobei man allerdings anmerken sollte, das der Focus von haus aus auf die Kampfszenen gerichtet ist. Und in dieser Beziehung gibt es absolut nichts zu beanstanden, der Zuschauer wird richtiggehend mit Action übersäät, so das es während des Films kaum Verschnaufspausen zu verzeichnen gibt.

Auch der für uns Europäer manchmal etwas gewöhnungsbedürftige asiatische Humor ist hier vertreten und auch, wenn er manchmal schon etwas übertrieben und albern wirken mag, so passt er doch perfekt in die hier gezeigte Inszenierung und wirkt keineswegs störend, wie es in vielen anderen asiatischen Produktionen der Fall ist. Eher das Gegenteil ist der Fall und so gibt es doch so einige fast skurrile Passagen, die dem Betrachter so manchen Schmunzler entlocken können.

Auch darstellerisch kann man sich nicht beschweren, die gezeigten Leistungen sind durchaus in Ordnung, auch wenn hier keine ausdrucksstarken Meisterleistungen zu erkennen sind. Da aber der Schwerpunkt auf den Kampfszenen liegt, fällt diese Tatsache auch nicht weiter ins Gewicht, so das man im Endeffekt von solider und angemessener Schauspielkunst sprechen kann.

Mich jedenfalls hat diese asiatische Produktion vollkommen überzeugt und ich glaube schon, das eigentlich viele Martial Art Fans auf ihre Kosten kommen müssten. "Dragon from Russia" ist ganz sicher kein cineastisches Meisterwerk, aber ein sehr unterhaltsamer und toll inszenierter Kampfsportfilm, der es versteht, den Zuschauer zu begeistern und von eventuellen Schwächen in der Story abzulenken.


8/10

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