Intelligentes Spiel mit den Genremechanismen...27.05.2013
Kennste einen, kennste alle...in zahllosen Filmem wie Wrong Turn beispielsweise verfolgen wir einen Trupp dämlicher Teeniebratzen auf dem Weg zu einem einsamen Hüttchen im Wald. Blondinen und Gras dabei, Brüste freigelegt, alles bestens, zumindest solange, bis man auf merkwürdige Einheimische trifft, die natürlich nur eines im Sinn haben...Blut und Morde. So auch hier...mit dem gravierenden Unterschied, daß die beiden Hinterwäldler Tucker und Dale nur eine Hütte reparieren wollen - und sonst nichts anderes. Die indes durch zahllose Filme gut geschulten Teenies vermuten Übles hinter jedem Tun, und als der erste von Ihnen durch Zufall ums Leben kommt - ohne Fremdeinwirkung - ist es vorbei mit den Nettigkeiten. Es heißt nun...Tucker & Dale vs. the Teeniebratzen.
Das alles ist sehr kurz und kurzweilig in Szene gesetzt und somit ein rundum gelungener Spaß. Wie im ähnlichen Cabin in the Woods werden die Mechanismen des Genres hier zunächst voll augereizt, um den Zuseher dann aber mächtig zu überraschen. Natürlich wiederholen sich gewisse Szenen, auch Kollege Zufall spielt eine große Rolle, aber dennoch ist der Film vor allem ein großer Spaß, den man am besten genießen kann, wenn man im genre zu Hause ist und merkt, mit welchen Erwartungshaltungen hier gekonnt gespielt wird.
Natürlich hat es aber einige Schwächen, die sich entwickelnde Liebesgeschichte wirkt völlig aufgesetzt - ein bißchen die Schöne und das Biest, und auch der Showdown läuft zu sehr in Richtung Overkill, wenn es dann mano a mano zur Sache geht. Macht aber nichts, denn vergnügliche Unterhaltung wird hier allemal geboten, und das ist mehr, als man von den allermeisten aktuellen Horrorfilmen erwarten kann und serviert bekommt. Und da selbts die Freunde der Blutfraktion angesichts der durchaus heftigen Ablebeszenen zufriedengestellt werden, reicht es für gute 7/10.