Die erste filmische Arbeit des damaligen Studenten David Lynch dürfte wohl nur interessant sein wenn man sich für das komplette Schaffen des Regisseurs begeistern kann, denn nur im Kontext zum Gesamtwerk spielt "Six Figures Getting Sick" eine (kleine aber nicht unbedeutende) Rolle.
Die Laufzeit beträgt gerade einmal vier Minuten, Handlung oder Dialoge existieren nicht, „Six Figures " zeigt eine animierte Abfolge die sich insgesamt sechsmal wiederholt: Sechs Männer trinken, ihnen wird schlecht und schließlich erbrechen sie sich.
Im Rahmen seines Kunststudiums entstand dieses Projekt, welches eigentlich nur als Projektion auf eine Skulptur seinen wahren Effekt entfaltet und deswegen als Kurzfilm nur bedingt ansehbar ist. Ein räumlicher Effekt bleibt natürlich aus und so müssen gewisse Abstriche gemacht werden.
Lynch-Anhänger und Freunde von Experimentalfilmen sollten sich diesen Kurzfilm mal ansehen, für alle anderen besteht kein wirklicher Grund sich „Six Figures Getting Sick" zu geben. Und tatsächlich verrät der Stil dieses Frühwerkes schon ein wenig über den späteren Meisterregisseur Lynch, sein Hang zu surrealistischer Darstellung mit vieldeutiger Symbolik kündigt sich unverkennbar an.
Eine Bewertung ist fast unmöglich: Einerseits kann man künstlerischen Wert nicht absprechen und muss bedenken das die volle Wirkung nicht entfaltet werden kann auf dem heimischen Fernseher. Dennoch kann man nicht von einem guten Film reden, selbst im Kontext experimenteller Filme denn an Substanz fehlt es hier noch ein wenig.
05 / 10