Review

Joe, Dan und Parker machen einen Ausflug...13.10.2013

Ich habe an dieser Stelle oft schon auf die wenig innovativen Filme der jüngeren Zeit hingewiesen, auf öde Drehbücher, ewiggleiche Fortsetzungen und dergleichen mehr. Daher schon mal ein Sonderlob für das Aufgreifen einer neuen Idee, die dem Betrachter sogleich vertraut vorkommt, wenn auch in anderer Umgebung...genau, Open Water hieß das Stückchen um zwei Mann im Meer. Und hier wie da hat man das Gefühl, es hätte mehr aus der Idee gemacht werden können. Doch leicht hat man es als Zuseher mit der Kritik, man nörgelt gerne über Kleinigkeiten, gerne aber auch berechtigt über dummes Verhalten der Akteure, wovon es hier reichlich zu sehen gibt.

Joe, Dan und Parker also...es hätten aber auch Tick, Trick und Track sein können, denn die Figuren sind austauschbar, die Situation, in der sie sich befinden, aber nicht. Man ist Sonntags beim Wintersport, erschleicht sich eine Liftkarte, erbettelt bei Dunkelheit eine letzte Liftfahrt nach oben...und wird durch ein paar dumme Zufälle vergessen. Lift aus, Stillstand, ca. 20 m über dem Boden. Weiter geht es erst am Freitag...und was nun? Genau, erst mal rauchen und dabei den Handschuh verlieren...leider geht es in ähnlicher Art weiter, und so braucht es nicht viel, bis sich die drei Nasen dezimiert sehen, durch Kälte, Dummheit und Wölfe. Ob eines überlebt ist unklar...und leider dem zuseher gen Ende zu egal.

Denn der Film stört mich nicht durch seine lange Exposition, die hier mancherseits bemängelt wird, sondern durch einen oberflächlichen Umgang mit etwaigen Lösungsansätzen, da die anfängliche Panik schnell überwunden ist. Statt nach Auswegen zu suchen und sich derweil gegen die Kälte zu schützen, redet man über Frühstücksflocken, später den Hund oder eine Zufallsbekanntschaft. Das klaut Lebenszeit und bringt den Nachteil mit sich, aufkommende Spannung ob des nachvollziehbaren Szenarios sogleich wieder zu unterdrücken. Man hat nach einer Stunde den Wunsch, daß das Team den Streifen doch zu Ende bringen möge, was angesichts der Grundidee schade ist. Darstellerisch alles ok, Kamera und Szenario auch, doch so richtig gelungen ist der Film nicht...6/10.

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