Eine ähnliche Story bietet der Genrekollege "Bloodsport 4 - Dark Kumite", der gegen "Undisputed III: Redemption" in jeder Hinsicht den kürzeren zieht. Isaac Florentine (Cold Harvest, Kommando: U.S. Navy Seals II) lässt die Herzen von uns Actionfans höher schlagen und bietet nach dem gelungenen "Ninja - Revenge will Rise" abermals einen Actioner alter Schule. Während die "Undisputed-Trilogie" unter Walter Hill einen erstaunlich schwachen Start erlitt, so war es Florentine der im Sequel die Kohlen aus dem Feuer holte. Dabei half ihm nicht nur das solide Drehbuch von David N. White (Special Forces USA, Henry´s Crime), der auch hierfür die Story lieferte, sondern auch die mittlerweile großzügigere B-Schmiede Nu Image, die das nötige Kleingeld springen lassen. Jedenfalls ist es erfreulich, dass "Undisputed III: Redemption" dem Vorgänger absolut ebenbürtig ist und dabei die gängigen Knastklischees nicht allzu sehr ausreizt. Man fühlt sich fast an kultige Genrevertreter wie "Bloodsport" erinnert, bloß eben in die heutige Zeit transportiert.
Vom Kampf gegen George "Iceman" Chambers hat Uri Boyka (Scott Adkins) nicht nur eine Knieverletzung davon getragen, sondern er hat auch den Respekt der anderen Häftlinge verloren. Doch er hat ein klares Ziel vor Augen, seine Teilnahme an einem großen Kampftunier verschiedener Gefängnis, welches dem Gewinner die Freiheit schenkt. Boyka bringt seinen stählernen Körper wieder auf Fordermann und besiegt den derzeitigen Knast-Champion Sykov (Esteban Cueto). Für ihn und seinen Manager Gaga (Mark Ivanir) die Eintrittskarte zum großen Tunier, wo auch die Mafia ihre Finger im Spiel hat. Doch Boyka und die anderen Kämpfer ahnen nicht, dass der Sieger schon feststeht. Der brutale Dolor (Marko Zaror) soll das Tunier für sich entscheiden. Währenddessen freundet sich Boyka mit dem amerikanischen Fighter Turbo (Mykel Shannon Jenkins) an, dem er sogar zur Flucht verhilft. Schließlich liegt es an Boyka das Tunier für sich zu entscheiden und diesem abgekarteten Spiel ein Ende zu setzen.
Im Vorgänger war Uri Boyka noch der fiese Gegenspieler, der jedoch in gewisser Hinsicht schon charismatische Züge beherbergte. Um sich das Herz des Zuschauer einzuverleiben hat er sich kaum geändert. Wortkarg und unfreundlich ist er auch hier, wobei ihm seine Knieverletzung besonders zu setzt. Er hat schulterlanges Haar, wischt die Knastgänge und verpasst sich dabei ein paar Trainingseinheiten. Durch Gaga dauert es nicht lange, bis er gegen den derzeitigen Champion Sykov antreten darf, den Boyka auch mit links besiegt. Erst jetzt darf das eigentliche Tunier beginnen, eine Art internationale Gefängnismeisterschaft, wo dem Sieger die Freiheit geschenkt wird. Doch wo Geld im Umlauf ist, wird nun mal nicht nach den Regeln gespielt. Um möglichst viel Kapital aus den Wetten zu schlagen, steht der Sieger mit Dolor schon fest. Der genießt nicht nur besondere Privilegien, während Boyka und die anderen im Steinbruch schuften müssen, sondern er spritzt sich auch ein Aufputschmittel. Natürlich sollte man storytechnisch keine Wunder erwarten, aber gerade was Gaga betrifft erlebt man noch eine handfeste Überraschung. Größtenteils konzentriert sich Florentine auf Boyka und wie er seinen Alltag bewältigt, doch immer wieder wird auch zu Gaga und seinem Wettkontrahent Farnatti (Robert Costanzo) geschwenkt, die selbst nichts vom falschen Spiel wissen, welches Veranstalter Rezo (Vernon Dobtcheff) hier betreibt.
Dabei verkommt "Undisputed III: Redemption" nie zum stumpfsinnigen Klopper, denn außerhalb des Rings gibt es nur selten auf die Moppe. Natürlich sorgt Florentine in regelmäßigen Abständen für spektakuläre Fights, aber er legt auch den Fokus auf die beginnende Freundschaft zwischen Boyka und Turbo. Am Anfang liegen sich die Beiden in den Haaren, sind aber bei der Arbeit im Steinbruch zusammengekettet und müssen daher kooperieren. Das Tunier ist hierbei schon in vollem Gange, acht Kämpfer aus verschiedenen Gefängnissen treten gegeneinander an. Und hier schenkt man sich wirklich nichts, denn die Zweikämpfe beinhalten nicht nur ein paar Tritte und Schläge. Für die Choreographie zeigt sich der Stuntman Larnell Stovell verantwortlich und hat bei seinem Debüt ganze Arbeit geleistet. Hier treffen nicht nur unterschiedliche Kampfstile aufeinander, sondern man arbeitet ohne Seile, was die tollen Moves hier noch unglaublicher erscheinen lässt. So gehen die Zweikämpfe schon mal mehrere Minuten und die Kamera ist immer direkt am Geschehen. Florentine pfeift auch auf jeglichen visuellen Schnickschnack, was seinen Film besonders für altmodische Actionfans ansprechend macht. So findet man auch den Höhepunkt des Treibens im Finale, so wie es sich gehört, wenn Boyka in einem langen Kampf gegen den gedopten Dolor antreten muss. Scott Adkins (The Shepherd, Stag Night) beweist hier abermals, dass er deutlich mehr kann als nur kämpfen. Für die Verkörperung des grimmigen Uri Boyka braucht es zwar nicht sonderlich viel Mimik und Gestik, aber Adkins weiß sich hier für weitere Projekte gut zu verkaufen, mit ihm ist ein neuer Actionstar geboren und ich hoffe seine Talente werden in der Zukunft auch genutzt. Das restliche Feld weiß ebenfalls auf überdurchschnittliche Ebene zu überzeugen, obwohl man hier wirklich Profikämpfer rekrutiert hat.
Florentine überzeugt abermals als guter Handwerker, der genau weiß wie man kleinere Storyschwächen kaschiert. Nämlich mit Tempo und guten Figuren und beides hat "Undisputed III: Redemption" dann auch tatsächlich zu bieten. Dabei komplettieren die glaubwürdigen Sets und ein guter Score ein vollkommenes Paket, natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf den großartigen und brutalen Fights, die in zahlreicher Menge vorhanden sind. Wer schon den Vorgänger mochte, wird hier Purzelbäume schlagen, denn Teil drei ist ganz knapp der Höhepunkt der Reihe.