Review

Boyka ist zurück...25.08.2010

Wir sehen einen gebrochenen Kämpfer bei der Toiletteninstandhaltung im Russenknast. Es ist Boyka, besiegt und schwer verletzt durch den Kämpfer Chambers aus Undisputed 2. Nun also die Hauptrolle für Boyka, der immer noch der "kompletteste Kämpfer auf der ganzen Welt" ist...und es geht weiter wie im Vorgänger. Zunächst trainiert Boyka hart, besiegt den amtierenden Knastchampion, darf dann nach Georgien in einen anderen Knast, in dem das erste internationale Gefangenenchampionturnier stattfindet, dessen Gewinner die Freiheit winkt. Nun aber besser nicht nach dem "Warum" fragen, denn alle Kämpfer, so auch Boyka, sind zumindest wegen Mord inhaftiert. Zudem steht der Sieger bereits seitens der Sponsoren fest, also müssen die anderen Kämpfer durch Schikanen der Gefängnisleitung und Arbeit im Steinbruch erschöpft werden...doch was für den einen Arbeit ist, ist für den anderen Training. Lieber Leser, da ist innerhalb des Films ein wirklich guter Motivationstip versteckt! Ein paar Kämpfe später steht der Sieger dann fest, und auch der Mafioso aus dem Vorgänger erweist sich als freundlicher und loyaler Mensch.

Kurz und knackig auch dieser Film, ebenso wie der Ninja von und mit dem gleichen Team. Gedreht irgendwo in Bulgarien von Menschen, deren Namen irgendwie immer auf "-ov" endet, hat auch dieser Streifen keinerlei Innovation an Bord. Das Turnier mit Kämpfern aus aller Welt ist abgeguckt von Bloodsport, das Knastszenario sieht ähnlich aus wie das von In Hell mit van Damme, der ältere weise Gefangene war auch in Undisputed 2 dabei - doch zum Glück fehlen die Tunten, die ansonsten immer dazu gehören. Doch dank der Regie und vor allem den Kampfkunstfähigkeiten aller Beteiligten braucht man hier auch keinerlei Innovation, denn Florentine konzentriert sich einfach auf das, was er am besten kann - und das sind nun mal genau die Dinge, die man als Zuseher und Genrefreund haben möchte.

Wir erleben Kämpfe mit unterschiedlichen Kampfstilen, die in guter, altmodischer Art gefilmt werden - mit langen Totalen, mit einer Zeitlupe hier und da oder einer Überkopfansicht, aber vor allem ohne Wackelkamera und Schnittgewitter. So werden die Fights zum Vergnügen, und man darf immer mal wieder über gewisse Techniken der Kämpfer staunen. Zwar ist es schade, daß nur acht Gefangene mittun, denn so ist die Anzahl der Fights bereits im Vorfeld überschaubar, aber das macht nichts, denn dan dem gut ausfpielenden Scott Adkins als knurrigem Boyka macht auch das Drumherum Vergnügen. Man läßt das Knastszenario dabei gerne außen vor, ärgert sich auch nicht über die typischen Russenmafiaklischees, sondern fiebert dem nächsten Kampf entgegen, der auch gleich wieder um die Ecke lugt. Wer mehr erwartet, ist hier im falschen Film - aber die Anhänger des Genres, die seit den achtziger Jahren darben müssen, werden erfreut sein...8/10

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