Es ist ja keine schlechte Idee: Wenn man Colin Ferell für eine Spielfilmlänge in eine Telefonzelle stellen kann, warum dann nicht den Quader in die Horizontale bringen und Ryan Reynolds 90 Minuten in einem Sarg zugucken? Nun, zum Beispiel weil es dort nichts zu sehen gibt. Während in Phone Booth durch Polizei und Schaulustige, die immer wieder suchenden Blicke der Kamera auf die Hochhausfassaden etc. immer wieder ein wenig optische Abwechslung geboten werden kann, bleibt in Buried die Kamera konsequent im Sarg, d.h. wir sehen die meiste Zeit vor allem Reynolds ängstlich dreinschauendes und je nach Lichtquelle blau, gelb oder grün bestrahltes Gesicht. Nach ca. 20 Minuten wanderte mein Blick für den Rest des Filmes immer wieder im Zimmer herum, was nur eines bedeuten kann: Buried wäre besser ein Hörspiel geworden.
Doch auch das Drehbuch ist leider wenig einfallsreich: Es gibt keinerlei Twists oder Überraschungen, die Situation wird vom Protagonisten von Anfang an durchblickt, es gibt keine Geheimnisse. Die Telefondialoge sind auch recht frei von spannenden Momenten, der Entführer ist leider niemand mit Spaß an Psychospielchen wie der Sniper im Schumacher-Film und alle anderen Anrufe haben nur Anrufbeantworter und beschwichtigende Worte zu bieten. Lediglich das Telefonat mit der Frau des Protagonisten kurz vor Ende konnte zumindest noch ein wenig rühren.
Ansonsten hat Buried leider nur noch rieselnden Sand, eine überraschend auftauchende Schlange und ein unbefriedigendes Ende zu bieten, so dass der Film insgesamt leider nur mit einer gute Idee, einer soliden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers und der Tatsache, dass das Ganze trotz allem einigermaßen spannend bleibt punkten kann, ansonsten sein Potenzial aber nicht zu nutzen vermag.