Dr. Jekyll's Dungeon of Death (1979)

Oha?! Lässt da schon die gekürzte Fassung darauf schließen, dass es dieser unbekannte Mad Scientist-Streifen in seiner Originalfassung in die Riege der ganz großen Sickos hätte schaffen können? Bereits die 121-Minuten-Version offenbart einen morbiden Thriller, der sich nahtlos zwischen "Psycho", "The Sinful Dwarf" und "Blood Sucking Freaks" einreiht. Nekrophilie, Menschenexperimente, Nazis - es darf mal wieder das Licht ausgemacht werden beim Stoff, aus dem die Albträume sind.

Zur Story: Der nicht minder verrückte Nachfahre von Dr. Jekyll experimentiert mit Menschen, um diese in seinem Keller zu illegalen Kämpfchen antreten zu lassen. Von der geplegten Keilerei übers Wrestling bis hin zum Martial Arts ist alles dabei, wodurch das Gewölbe zur Arena wird. 

Dabei ist diese Dr. Jekyll-Variante kein VHS-Kampfsportfilm wie sie rund zehn Jahre später die Videotheken überschwemmen sollten, sondern ein bizarres Kammerspiel um einen verrückten Arzt und sein wirres Treiben. Einmal mehr spielt sich alles im Halbdunkeln ab, wobei weitaus mehr wie nur ein Schimmer der britischen Hammer-Streifen durchkommt.

Ein wesentlicher Schwachpunkt ist, dass mal wieder zu viel in die Länge gezogen wurde. Auch das Overacting mancher Protagonisten ist eher albern anstatt bizarr. Häufigere Schauplatzwechsel hätten dem Werk zudem nur gut getan.

Dennoch: Haltet Ausschau nach der 132-minütigen Uncut-Fassung, die vielleicht noch mehr Krankes, politisch Inkorrektes, Brutales oder Verstörendes bietet, wer weiß..?

6 von 10 Punkten für die geschnittene Fassung dieses Mini-Sickies.