Wer hin und wieder auf der Suche nach der echten filmischen Weirdness ist, der sollte des Öfteren seine Blicke nach Indonesien oder Mexiko richten - oder nach Japan, wo der künstlerische Anstrich generell besonders hoch ist.
Mit dem Cyberpunk eröffnet sich dabei ein besonders futuristisch-sexistisch-nihilistisch-avantgardistisches Industrialkino, um mit "Tetsuo 1 & 2", "Electric Dragon 80.000V" oder "Rubber´s Lover" einpaar der bekanntesten Titel zu nennen.
Auch "Death Powder" schlägt in die selbe Kerbe: Gestylte Bilder in Schwarzweiß aus einer halbzerfallenen Welt, in der es weder eine Zukunft noch ein Morgen gibt. Ein Pärchen dringt des Nachts in ein Warenhaus ein, um einen Cyborg zu stehlen. Dieser kann jedoch ein spezielles Pulver absondern, um die Eindringlinge auf einen Trip der bizarren Art zu schicken...
Natürlich ist dies nur die halbe Miete, zumal "Death Powder" einen Bilderbogen jenseits des Erkärlichen abliefert, um den Zuschauer auf eine albtraumhafte Reise in die entlegendsten Ecken der menschlichen Gehirnwindungen zu schicken. Da braucht man selbst gar keine Substanzen mehr, um Bilder und Collagen zu erleben, die jenseits der Vorstellungskraft liegen.
Wie immer ist es fast unumöglich, um das alles mit bloßen Worten zu beschreiben. Gesetze der Handlung und des Storytellings werden völlig ausgehebelt, wohin gegen die Macht der Bildersprach regiert. Diese sind düster, bizarr, bisweilen sogar ekelig und verstörend. Gleichzeitig für die Freunde der Underground-Filmkultur jedoch ein absolutes Muss.
Und die Welt ansich? Schon Mitte der Achtziger eine totale Müllhalde, in welcher der Wahnsinn der Kommando übernommen hat. Jedenfalls im japanischen Cyberpunk ist das so...
Merry X-Mas allerseits!