Fünf Menschen wachen in einer dunklen Höhle auf. Sie kennen sich nicht und wissen nicht, wie sie hergekommen sind, wer es tat und wo sie sind. Dass sie von einem Psychopathen verschleppt wurden, wissen sie nicht. Dieser stellt den fünf Menschen Trinkwasser für einen Monat zur Verfügung, aber nichts zu Essen. Bald bekommen die fünf Menschen Hunger.
Hunger bedient sich zunächst der klassischen Ausgangssituation Marke Saw oder Cube. Fünf einander unbekannte Leue wachen in einem finsternen Felsloch auf, während ein Psychopath das Geschen über seine Mikros und Monitor verfolgt und dabei genüßlich seinen Chardonnay schlürft. Hier merkt man dem Script aber auch schon seine ersten Schwachpunkte an, die vor allem in der Motivation des Psychos liegen. Ok, in seiner Kindheit mußte er mal bei Mami abbeißen (was den anfänglichen malerischen Autounfall erklärt), aber wie er die Leute eingefangen hat und was es mit dem schnell wieder aufgegebenen Punkt auf sich hat, das jeder irgendwie Schuld am Tod eines anderen Menschen war, wird schnell vergessen und nie wieder aufgenommen.
Hier verabschieden sich aber auch die Horrorelemente schnell wieder, denn es steht die Psyche im Vordergrund. Die Leute haben ausreichend Wasser, aber nach dem Vernaschen der letzten Kakerlaken tierischen Kohldampf, was natürlich zur Eskalation nach einigen Tagen führen soll und auch führt. Es gibt Koalitionen wie das AvD (Arschloch vom Dienst) mit der schüchternen Frau und den beiden eher rationellen Vertretern Jordan/Grant mit dem schüchternen Asiaten noch in der Mitte. Ebenso klar ist aber auch, das vor Ablauf der 30 Tage Frist, einer oder mehrere Mitglieder der Truppe unter Messer und Gabel landen.
Hier geizt Hunger dann auch nicht mit blutigen Bildern, aber interessanter ist dann doch die Psyche und die wechselnden Gruppendynamiken. Hier zeigt der Film recht gut mögliche Konflikte und Konstellationen, auch wenn eigentlich schnell erahnbar ist, wer denn letzten Endes das große Fressen überleben wird. Schade auch das man den spärlichen Kulissen ihre Studioherkunft mühelos ansieht, denn nach Fels sieht diese Konstruktion definitiv nicht aus. Es wäre eben auch schön gewesen die Figur des Entführers und seine Motive deutlich zu zeichnen, weil die doch arg dürftig daher kommt, aber sonst war die Psychonummer durchaus ansehbar.
6/10