Das Geisterschloss (1999)
... habe ich nun zum zweiten Mal nach langer Zeit im TV gesehen und hier nun meine Kritik dazu. "Das Geisterschloss" ist ein Mystery/Gruselfilm von "Speed" Regisseur Jan de Bont mit beachtlichem Cast und großem Budget. Kurzfazit gleich vorweg: das alleine reicht noch nicht aus um einen guten Film zu machen. "DG" ist sehenswert aber auch irgendwie seelenlos.
Zur Story: Ein Wissenschaftler (Liam Neeson) betreibt Forschungen zum Thema Ängste und lädt dazu nichts ahnende Probanden in ein altes Schloss ein. Mehr brauch ich gar nicht zu sagen, den Rest kann sich jeder denken. Die Story ist auch wirklich nicht sehr originell für so einen Film. Es gibt genug ähnliche Filme wo irgendwelche gequälten Seelen auf sich Aufmerksam machen und rumspuken - gähn.
Der Cast kann sich wie gesagt sehen lassen mit Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones und Owen Wilson spielen doch recht hochkarätige Schauspieler mit. Allerdings sind die Rollen die sie spielen sehr klischeehaft und mit wenig Tiefe versehen. Die Hauptfigur des Filmes wird von der zumindest mir unbekannten Lili Taylor gespielt, ihre Figur hat mich aber gegen Ende auch etwas genervt.
Gut gelungen sind die Atmosphäre und die Optik des Filmes vor allem des Schlosses. Es gibt auch gruselige Momente im Film, aber verglichen mit "The Ring" oder "The Grudge" alles relativ harmlos und ohne großartige Schockeffekte. Der ganze Film wirkt extrem harmlos und nett, nie hat man wirklich das Gefühl, daß jemand ernsthaft was zustoßen wird. Großen Anteil daran hat das seichte Drehbuch, das mit jeder Menge unlogischem Verhalten der Beteiligten aufwarten kann.
Auffällig stark wurde bei "DG" mit CGI Effekten gearbeitet. Diese sehen für 1999 schon recht gut aber halt schon nach Computer aus. Etwas weniger davon hätte es auch getan, gerade solche Filme haben einen so übermäßigen Einsatz gar nicht nötig.
Zusammengefasst bleibt ein mittelklassiges Gruselspektakel, daß zuviel auf Effekte anstatt auf Drehbuch und Charaktere setzt. Der gute Cast wird durch die fehlende Tiefe regelrecht verheizt und innerhalb der ausgelutschten Story ergeben sich zu viele Ungereimtheiten. Zum Glück stimmen die Atmosphäre und einige gruselige Szenen so daß "DG" doch noch unterhalten kann.
Weniger ist manchmal mehr 6/10