Review

Humor ist, wenn man trotzdem lacht und Remake ist, wenn man´s trotzdem macht.

Oje, hier haben wir wieder mal einen Film, an dem sich die Geister (*ggg*) scheiden. Aus Kritikersicht miserabel und laut ofdb und den entsprechenden Reviews ebenfalls. Die Fernsehzeitungen bewerten ihn allerdings meist als Topfilm und oftmals auch als Tagestipp (genau wie bei Roland Emmerichs ,,Godzilla"): ,,Das Geisterschloss" (Originaltitel ,,The Haunting")

Regisseur Jan de Bont versucht sich hier an einem Remake des Gruselklassikers ,,Bis das Blut gefriert" (1963). Die Erwartungen sind hoch und diesen Klassiker kann man in dessen Atmosphäre nicht kopieren. Leider wurde ,,Das Geisterschloss" in einer Zeit gedreht, in der der Computer vorherrscht. Auf Hochglanz polierte CGI-Effekte treffen auf Gruselatmosphäre. Ob das gut geht? Wie man sich denken kann, natürlich nicht. Popcornkino mit entsprechenden Spezialeffekten passt leider nicht zu einem altmodischen Gruselschocker. Da kam das Original komplett ohne Effekte aus und man sieht nicht mal einen Geist! Im Remake ganz anders; man wird vollgepumpt mit (zugegebenermaßen sehr gut aussehenden) Computereffekten und das wirklich nicht zu knapp.
Die Story reißt auch niemanden vom Hocker und ist recht einfallslos. Das Staraufgebot des Films ist doch recht überraschend, so bekommen wir beispielsweise Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones oder Owen Wilson zu sehen. Jedoch muss man sagen, dass Liam Neeson (,,Darkman" 1990) ziemlich gelangweilt aussieht und eben so spielt. Owen Wilson ist wie gewohnt aber recht witzig, das muss man sagen.
Die Handlung spielt abgesehen vom Anfang nur in dem Geisterschloss, dessen Korridore und Räume riesig und unendlich groß wirken, das ist gut so, da kommt wenigstens ein bisschen Schlossatmosphäre auf. Allerdings wurde nicht in dem Schloss selbst gedreht, sondern die Innenausstattungen sind komplett im Studio aufgebaut worden. Für die Außenaufnahmen ist die Filmcrew extra nach England zum Harlaxton Manor geflogen, in dem es angeblich wirklich spuken soll..... huhuhuhuhu *gg*
Für eine 12er-Freigabe bekommt man aber sogar ein bisschen Gewalt zu sehen, wie etwa eine Klaviersaite, die einen blutigen Strich im Gesicht hinterlässt oder wie Owen Wilson am Schluss noch geköpft wird.

Fazit: Uninspiriertes Remake, dass dem Original nie das Wasser reichen kann. Viele Klischees, keine Innovationen, aber immerhin recht unterhaltsames Popcornkino, leicht besaitete Personen werden sich vielleicht sogar gruseln. Jan de Bont bewies ja schon mit ,,Speed 2", wie teuer Fehlschläge sein können.

5/10 Punkte

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