La Vida Loca- Die Todesgang
Die 18th Street Gang (auch Mara 18) gilt als eine der größten Straßengangs überhaupt mit mehr als 70.000 Mitgliedern in mehreren Staaten. In El Salvador hauptsächlich verfeindet mit der Mara Salvatrucha (auch MS 13), fristen die Mitglieder ein eher tristes und hoffnungsloses Dasein, ohne Aussicht auf Besserung. Dokumentarfilmer Christian Poveda zeigt in seinem Film komplett kommentar- und damit auch wertfrei das Leben unter der "18". Keine erklärende Stimme, nur ein paar Texttafeln am Anfang des Films, ansonsten nur das pure Leben. Einige der Gangmitglieder nehmen an einem Resozialisierungsprogramm teil und wollen eine eigene Bäckerei gründen, doch die Repressalien der Polizei erschweren dies ungemein. Eine andere Frau unterzieht sich mehreren Untersuchungen und einer Operation, weil ihr ins Auge geschossen wurde und die Kugel entfernt werden müsste. Viele Einzelschicksale werden vorgestellt und verdichten sich so zu einem Gesamteindruck vom Leben in der Gang. Und manchmal endet ein solches tragisch. Menschen, die eben noch in die Kamera geschaut haben, sind im nächsten Moment tot. Für sie wird dann eine Totenwache gehalten, bei der ein ganginternes Gebet gesprochen wird. Bis zu einem bestimmten Grad ist das faszinierend: Die Rituale, der Kodex, der Stellenwert der Gang im Leben eines jeden. Doch am Ende bleibt die Erkenntnis, dass dieses Leben der Hölle gleichkommt. Eine Erkenntnis, die Christian Poveda machen musste: Während der Arbeiten zu einer Fortsetzung dieses Films wurde er mit mehreren Schüssen ins Gesicht getötet.
7/10