Ich glaube, meinen letzten Sherlock Holmes habe ich vor 25 Jahren oder so gesehen und hatte den Super-Detektiven aus der Baker Street immer als Gentleman-Spürnase in Erinnerung. Was Guy Richie hier allerdings für eine exzentrische Version des Helden, der einst von Arthur Conan Doyle erfunden wurde, geschaffen hat kommt einen durch geknallten Captain Jack Sparrow aus Fluch der Karibik näher als einem englischen Aristokraten. Was ich allerdings nicht negativ bewerte. Denn auch am Action-Style wurde mächtig gearbeitet. So beherrscht der Held eine Art zu kämpfen, die sehr an Aikido erinnert und den wohl heutzutage jeder „Gute“ drauf hat. Was aber nicht bedeutet, dass Holmes oder Watson nicht einfach mal zur Waffe greifen und ballern was das Zeug hält.
Wer einen Spürnasen-Thriller im klassischen Gewand erwartet, wird hier eher enttäuscht werden. Vielmehr bekommt der geneigte Betrachter hier einen sehr hohen Actionanteil geboten, der eher an Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman mit einem Hauch Das Vermächtnis der Tempelritter erinnert. Beste Unterhaltung also, für den, der offen für eine solch dreiste Verzerrung dieses Helden ist.