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Wer Álex de la Iglesia kennt, kennt auch Perdita Durango. Die Meinungen über den Film gehen stark auseinander, ähnlich wird es vermutlich auch hier sein. Ein Faible für Geschmacklosigkeiten sowie einen Hang zur skurrilen Filmen sollte der Zuschauer schon haben, bevor er sich an die Horror-Komödie El Dia De La Bestia wagt.

Das Thema ist zwar prinzipiell wieder düster, im Gegensatz zu Perdita Durango strotzt der Film aber vor Komödien-Elementen, dass man sich nur den Bauch halten kann - zumindest, solange man sich mit dem spanisch-herben Humor von de la Iglesia anfreunden kann.

Ein Priester entschlüsselt das Geheimnis der Apokalypse, bzw. zumindest das Datum derselbigen. Ganz klar, irgendwo wird ein Antichrist geboren und den gilt es zu vernichten. Nichts einfacher als dass, dummerweise hat man nicht mehr als nur noch ein paar Dutzend Stunden Zeit. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und so begibt sich der Priester auf seine Reise.

Die Verbindung zum Satanischen sucht er zunächst über eine Heavy- und Death-Metal Musik-Kellerbude, in der ein ziemlich abgefrackter Freak Platten verkauft. Selbstverständlich hat auch dieser einen Hang zum satanischen und so kommt es, dass er dem Priester hilft.

Wenn zwei sich finden so sind sie bald zu dritt heißt es, mit zwei Männern ist es dabei schon schwierieger - so auch hier. Den Moderator einer satanischen Fernsehsendung müssen sie mit zum Teil recht eigenwilligen und nicht immer schmerzfreien Methoden zur Mitarbeit überreden, dass Ergebnis überzeugt dann aber auch den Prominenten.

Gemeinsam begeben sie sich in den dunklen Strassen von Madrid auf die Jagd. Auch wenn so manches Blut fließt bleibt letztendlich kein Auge trocken. Es wird alles auf den Arm genommen, was mit satanischem Kult zu tun hat, die Darsteller nehmen nichts ernst, auch sich selbst nicht. So kommt es vermutlich, dass trotz der gezeigten Verbrennung eines lebendigen Menschen der Film mit FSK16 Logo daher kommt.

Die Besetzung paßt wie die Faust auf das Auge, auch die Synchronstimmen sind ohne Fehl und Tadel - mit einer Ausnahme: die deutsche Stimme der Mutter des Heavy-Metal Freaks hätte man etwas rauher auswählen können. Perdita Durango muss man übrigens nicht kennen. In der Art und Weise, wie der Film gemacht wurde, erkennt man aber die gleiche Regiehandschrift wieder.

Den Film gibt es in Deutschland als Doppel-DVD. Das 1,85:1 Bild liegt leider nicht-anamorph vor, der Sound nur in einer - allerdings guten - analogen Surroundspur. Auf der zweiten DVD befinden sich gut zwei Stunden Bonus-Material (noch nicht gesichtet). Erfreulich, dass der Film sogar uncut ist - so ganz selbstverständlich ist dies ja in diesen Tagen nicht.

Fazit: Ich habe selten so über eine Antichrist-Jagd gelacht wie hier. Die Mischung aus Horror, Komödie und Action ist sehr gelungen. Auch diese DVD hat damit ihren Stammplatz im Archiv sicher.

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