Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 15.09.2013

Minimales Budget, maximaler Effekt: Mag der Plot von “Carnival Of Souls” ebenso wie die ganze Bildsprache – grell geschminkte Schattengesichter vor unheimlicher Kulisse – drei Jahre nach „House On Haunted Hill“ ein typisches Produkt der William-Castle-Scary-Welle sein, besticht der Film aber doch mit originellen Sequenzen voller unheimlicher Momentaufnahmen und absonderlicher, rätselhafter Handlungsabfolgen. Eigentlich ein typischer Film, bei dem die Gefahr in der Nacht kommt, besticht das Drehbuch aber zusätzlich mit dem Kniff, dass die Protagonistin auch im Hellen und in der Gesellschaft von Menschen in Gefahr scheint: Ihr einziger menschlicher Bezugspunkt ist nämlich ein anderer Hotelgast, der einerseits Sicherheit vor den gruseligen Heimsuchungen bedeutet, andererseits für seine Gesellschaft aber (unausgesprochen) einen vielleicht zu hohen Preis fordert. Sidney Berger spielt diesen penetranten Mann so überzeugend, dass man sich nicht sicher ist, ob er wirklich das geringere Übel als der Geist ist. Candace Hilligoss wirkt in der Hauptrolle manchmal wie Barbara aus „Night Of The Living Dead“ und weiß die Verwirrung und Hilflosigkeit angesichts einer zerbrechenden Welt hervorragend zu transportieren. Viele Einstellungen scheinen übrigens auch einen inspirierenden Effekt auf David Lynch gehabt zu haben, als er „Lost Highway“ drehte – die Autowerkstatt, der spärlich beleuchtete Blick auf den Highway, der langsame Gang des Untoten auf die Kamera zu mit ausgestreckter Hand…

*weitere Informationen: siehe Profil

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