Bei ganz wenigen Filmen habe ich immerhin etwas Verständnis dafür, dass der Titel auf irgendeiner Verbotsliste steht. Aber die türkischen Machwerke wie etwa VAHSI KAN? Dass ein solches Filmchen in Deutschland beschlagnahmt wurde, ist einfach unglaublich lächerlich! In der Schweiz findet man den Titelnamen – im Gegensatz zu etwa DEV KANI – erstaunlicherweise nicht auf der (inoffiziellen) Film-Verbotsliste der Stadtpolizei Bern.
VAHSI KAN beweist einmal mehr folgendes: In keinem anderen Land gibt es unfähigere Darsteller als in der Türkei. Und in keinem anderen Land wurden so oft und auf eine so dreiste Art erfolgreiche (amerikanische) Filme kopiert, wie in der Türkei...
Nicht nur die Grundidee der Story von VAHSI KAN (1983) ist eine Kopie derjenigen von FIRST BLOOD (1982). Klar, aufgrund der Locations, des Budgets usw., ist dieses Rip-Off nicht ganz so nah am Original wie beispielsweise SEYTAN.
VAHSI KAN wird das Herz jedes Trashfilm-Fans höher schlagen lassen. Der Film bietet unglaublich miese Darsteller, zahlreiche Logikfehler, billigste Effekte usw.
Ein Beispiel: Der männliche Hauptdarsteller Cüneyt Arkin (übrigens einer der bekanntesten türkischen Darsteller/Regisseure) war für die Rolle des Rambos doch schon ein wenig zu alt und ungelenkig. Egal, wenn er nicht so athletisch wie ein junger Sylvester Stallone ist, wird halt einfach die Laufgeschwindigkeit des Films erhöht, wenn er durch die Gegend rennt...
Und wie stehts mit Sex/Sleaze? Die weibliche Hauptakteurin Emel Tümer nimmt einmal ein Bad in einem wunderschönen See. Da es sich hierbei um eine türkische Produktion handelt, hält sie jedoch stets – teilweise sehr bemüht – ihre Brüste mit Hand und Arm bedeckt. Dies wirkt etwa gleich lächerlich wie die schwache Realisation der kleinen Goreeffekte (hauptsächlich Schnittwunden sowie Einstiche von Messern oder spitzen Ästen).
Als mieses Plagiat eines Genreklassikers hätte dieses Machwerk eigentlich das Punkteminimum verdient.
VAHSI KAN hat mich jedoch (erstaunlich) gut unterhalten!
Also: 7 Punkte