Review

Zweiohrküken ist ein guter und empfehlenswerter Film, bei dem man auch als Begleitmann voll auf seine Kosten kommt. Das liegt zum einen an der teilweise überraschend derben Situationskomik und zum anderen natürlich an den witzigen Gesprächen und den sich daraus ergebenden Irrungen und Wirrungen.
Manchmal ist der Film sogar regelrecht lehrreich. Während man im ersten Teil einige vorher nie ausgesprochene Wahrheiten über das Muschilecken erfahren konnte, erhält man hier eine gelungene Vorlesung über die Intimrasur.
Am besten ist der Film jedoch immer, wenn es um das Verhältnis zwischen Mann und Frau geht. Die Beziehungsstreitereien wirken nie aufgesetzt, und dass dabei ständig neue Themen gesetzt werden, macht den wahrscheinlich den größten Reiz des Films aus.
Zum Gelingen des Films tragen auch die zahlreichen Promis im Film bei, wie Uwe Ochsenknecht, Heiner Lauterbach, etc. aber die Show stiehlt allen Matthias Schweighöfer, als Moritz mit den unbeholfenen Flirtversuchen.
Kritikwürdig sind bei Zweiohrküken nur die großen Linien. Im Prinzip passen Til Schweiger als smarter Szenegänger Ludo und Nora Tschirner als trampelige Kindergärtnerin überhaupt nicht zusammen. Das war schon im ersten Teil deutlich, wobei da immerhin eine Änderung angedeutete wurde, die jedoch im zweiten Teil nicht erfolgt ist.
Denn im ersten Teil hat Ludo (Til Schweiger) für seine Kindergärtnerin Anna (Nora Tschirner) seinen Job als Boulevardreporter geschmissen und sich für ein Leben als Kindergärtner entschieden.
In diesem neuen Leben ist er jedoch nie angekommen. Im Prinzip hätte er der Story zufolge mehr Verantwortung im Kindergarten übernehmen müssen (doch er ist der faule Praktikant geblieben). Er hätte weniger Geld zur Verfügung haben müssen und folglich auch sein Leben neu sortieren müssen. Das hätte auch altersgemäß gepasst. Dann wäre er wahrscheinlich auch enger mit seiner Anna zusammengewachsen. Aber davon gibt es im zweiten Teil nichts zu sehen.
Genau wie im ersten Teil interessiert sich Ludo nur für Restaurants und Partys. Und weil auch die große Nähe zwischen den beiden Hauptakteuren fehlt, versteht der Zuschauer nicht so recht weshalb Ludo überhaupt an der langweiligen, dünnbrüstigen und (in seinen Augen) hässlich angezogenen Anna festhalten will (die sich genauso wenig weiterentwickelt hat).
Während des Films stören solche Gedanken allerdings nicht. Man kann sich sogar hervorragend amüsieren.
Zum Schluss wird der dritte Teil der „Serie“ angekündigt. Was angesichts des Erfolgs wohl unvermeidlich ist.  Man darf dann gespannt sein, ob sich Til Schweiger wieder bemüht den verkappten Romantiker zu spielen oder ob er endgültig über seine Dauererektion stolpert und die Beziehung nachhaltig vergeigt. Falls in diesem Fall dann seine Trostspenderinnen thematisiert werden, hätten wir schon eine Idee für den passenden Filmtitel: Dreilochstuten.

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