Avatar - Aufbruch nach Pandora (2009)

Auch wenn schon viel, wenn nicht alles zu diesem Film gesagt wurde - er ist nunmal so beeindruckend, dass man sich auch als schreibender Kritiker dem Versuch einer review kaum entziehen kann. Mit Sicherheit ist Avatar der perfekte Unterhaltungsfilm am Ende eines recht betulichen und wenig innovativen Jahrzehnts. Man könnte sagen, was mit Jacksons Herr der Ringe-Zyklus begann, wurde nun mit Avatar abgerundet und zum (vorläufigen) Abschluss gebracht. Dazwischen ein Wust an Effektfilmen jeglicher Coleur. James Cameron hat es - unabhängig von der 3D-Technik - wieder einmal gezeigt, wie man einen Film erschafft, der ein Publikum beinahe jeden Alters, jeden Interesses, jeder geschlechtlichen Ausrichtung, jeder noch so skeptischen Grundhaltung gegenüber Science Fiction-Filmen ins Boot holt (nicht die Titanic!), um es dann erfolgreich zu versenken - im positiven Sinne gesprochen. Hier stimmt einfach alles. Die Story ist wohl durchdacht und obschon man das Gefühl hat, alles schonmal gesehen zu haben, überfällt einen dieser Streifen mit voller Wucht. Die berauschenden Bilder, die unglaublich detaillierten futuristischen Landschaften, die unzähligen Figuren. All das zeugt von höchster künstlerischer Begabung und Fantasie. Ob man den Film nun im 3D-Kino erleben durfte oder nicht, spielt hier kaum eine Rolle. Der Film wirkt nämlich auch in 2D und hierin zeigt sich dann auch seine Stärke. Avatar ist das umgesetzte Lehrbuch in Sachen Blockbuster-Kino. Jedes Detail, vom Drehbuch über die Musik bis hin zu den irren Tricksequenzen, alles ist perfekt umgesetzt und geht runter wie Öl. Der Aspekt der Unterhaltung, des Popkorn-Movie, stimmt genauso wie der des Arthouse-Movie. Man wird als Zuschauer ernst genommen, darf sich jedoch auch zurück lehnen und die "Show" geniessen. Hier waren Macher am Werk, die ihr Handwerk 100-prozentig verstehen. Hatten viele schon in Titanic den Inbegriff des perfekten Unterhaltungskinos gesehen, so übertrifft Cameron mit Avatar seinen berühmten Vorgänger um Längen. Auf visueller, inhaltlicher und emotionaler Ebene.