Review

Ein visuelles Meisterwerk!

Man könnte meine damit sei schon alles gesagt, jedoch ist mir Oberflächlichkeit viel zu wider, als dass ich die Überschrift einfach so stehenlassen möchte. Zu aller erst möchte ich allerdings etwas kritische Töne anschlagen, denn bei all meiner  "Liebe und Zuneigung" zu Avatar, vermag ich sehr wohl differenziert zu reflektieren.

Avatar ist alles in allem oberflächlich, jedenfalls zu oberflächlich um in einer Liga mit seinen - zumindest indirekten - Vorbildern mithalten zu können, allen voran natürlich mit dem oftmals verglichenen Der mit dem Wolf tanzt. Man könnte meinen damit disqualifiziert sich der Film schon von selbst, allerdings entkräftet diese leicht harsch klingende Kritik meiner Meinung nach die Tatsache, dass Cameron nicht beabsichtigte einen komplizierten und somit vielleicht auch etwas anstrengenden Plot zu inszenieren. So beschränkt sich Cameron einzig oder sagen wir hauptsächlich darauf, dem Zuschauer eine visuelle Darbietung der Extraklasse zu kredenzen.

Dass der Film die Massen wie kaum ein zweiter spaltet, ist mehr als deutlich und auch hier "kontert" Cameron die durchaus nachvollziehbare Kritik mancher Konsumenten damit, dass all dies auch genau so gewollt ist. Avatar zieht seine Stärken in erster Linie aus dem hohen visuellen Vermögen der heutigen Technik und einem Regisseur, der auf seinem Gebiet keinen ernsthaften Konkurrenten fürchten muss, auch keinen Lucas, Emmerich oder Spielberg. Damit möchte ich keinesfalls sagen dass die anderen schlecht oder schlechter sind als Cameron aber sie stehen aus meiner Sicht in keinerlei Konkurrenz zueinander.

Was Cameron mit Avatar abgeliefert hat ist eine neue Dimension an experimenteller Vielfalt und maximalem Genuss. "Seine" eindringliche Gesellschaftskritik die gegen Profit und Habgier, Unmenschlichkeit und Terrorismus schießt kommt zwar durchaus plump daher aber damit sticht er genau in die selben Kerben, die zuvor durch die erwähnten menschlichen Abgründe entstanden sind. Getreu dem Motto : Warum etwas verkomplizieren, wenn das was man kritisiert genauso hart und oberflächlich agiert?

Wenn man sich diese Dinge einmal genau vor Augen führt und eventuell vielleicht auch mal tief in sich geht erkennt schnell, dass der Film all das was man erwarten kann auch erfüllt, nämlich einen detailreichen liebevoll inszenierten Film, der durch übermenschlichen Heldenepos - für mich durchaus nachvollziehbar - einige Menschen zwar irritiert aber diesen auch in keiner Weise versucht zu widerlegen oder gar zu überspielen.

Avatar
ist für mich was er ist, ein filmischer Höhenflug der heutigen Technik in unnachahmlichen Bildern, ein Heldenepos mit Stereotypen die man entweder hasst oder mag aber die die heutige Gesellschaft und das maßlose Verhalten widerspiegeln und gleichzeitig gekonnt geißelt. Cameron schenkte mir mit dem Film mein persönlich größtes Kinovergnügen meines gesamten Lebens und er schenkte dem Publikum einen Film der in erster Linie fürs Kino gemacht ist und leitete zudem ein neues Zeitalter an technischen Möglichkeiten ein.

Ich sehe Dich! Oél ngáti kámeie! I see you!

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