Review

Das lange warten hat endlich ein Ende...
Der neue Film von James Cameron ist da. Es sind seit Camerons letztem Film Titanic immerhin schon einige Jahre vergangen. Daher war ich auf sein neues Werk sehr gespannt. Kann der einstige Maestro des Science-Fiction Actionfilms (Terminator 1+2,Aliens,Abyss,True Lies) wieder an seine alte Klasse anknüpfen?

Über 300Mio. Dollar Produktionskosten, jahrelange Planungs und Produktionszeit. Ok, aber das ist noch lange kein Garant für einen guten Film dachte ich.
Als ich dann den Trailer sah war ich dementsprechend ein bisschen skeptisch und erwartete ein buntes, seelenloses Effektfeuerwerk à la Star Wars Episode I-III. Doch ich wurde positiv überrascht; mehr als das. Avatar ist grossartig!

Von den Spezial-Effekten will ich gar nicht gross sprechen. Sie sind Klasse, der Oscar ist schon vorreserviert.
Ich sah den Film im Kino in 3D und war schlussendlich fasziniert von der Welt die Cameron erschaffen hat. Ehrlich gesagt dauerte es jedoch eine Weile bis ich mich in diese Welt versetzen konnte, alles erschien mir ziemlich fremd. Zum einen liegt es daran das Cameron voll loslegt und uns visuell überrumpelt, zum anderen wie oben angedeutet erschien mir seine Vision zu wenig düster, zu bunt und stark angelehnt an gewissen Fantasy-Rollenspielen (World of Warcraft). Nicht das ich diese Spiele nicht mag oder abwerten will, es war einfach mein erster Eindruck. Doch je länger der Film dauerte, desto stärker identifiziert man sich mit den Navi (so der Name des Volkes aus dem Film) und ihrer Umwelt. Gedanken an "Der mit dem Wolf tanzt" blitzten auf... Gefühle übermannten mich wie damals im Kino als "Lord of the Rings" über die Leinwand flimmerte. Das ist schon mal ein grosses Kompliment meinerseits.

Avatar beeinhaltet eine Vielzahl interessanter Charaktere.

Die Guten
Sam Worthington spielt seinen Part als Ex-Marine Jake Sully der sich im Verlaufe des Films mit den Navi verbündet mit einer Ruhe und Professionalität die mich beeindruckte. Meine Meinung: Der Junge hat Talent. Ich sah ihn schon in Terminator 4 und war überzeugt der hat das Zeug zum intelligenten, smarten Actionstar.
Bei einem typischen Cameron Film dürfen natürlich auch starke Frauenrollen nicht fehlen.
Da wäre zum einen Sigourney Weaver, die die Forscherin Dr.Geace Augustin sichtlich mit sehr viel Freude und Elan spielt.
Den anderen, eher kampfbetonten Part übernimmt Michelle Rodriguez als Helikopterpilotin Trudy Chacon die sich ebenfalls auf die Seite der Navi schlägt.
Die Bösen
Stephen Lang als Colonel Miles Quaritch spielt herrlich überzogen und so dreckig das es weh tut. Der perfekte Bösewicht.
Giovanni Ribisi mimt den gierigen Profithai Parker Selfridge der es nur auf den kostbaren Rohstoff Unaobtanium abgesehen hat und sich einen Teufel um das Wohlergehen der Navi und iher Umwelt schert.

Die Story von Avatar ist universell und man kann durchaus parallelen zur heutigen Öko-Situation ziehen. Der Weltklimagipfel ist gescheitert. Es sieht düster aus für Mutter Natur.
Wenn in Avatar gigantische Bulldozer die Wälder platt machen oder eine riesige Flotte von Kampfhubschraubern Kleinholz aus der Heimat der Navi machen wird einem blitzschnell die Realität vor Augen gehalten. Das ist einer der stärken von Avatar. Cameron verharmlost nicht, er zeigt eine Welt kurz vor dem Abgrund.
Cameron lässt sich für seine Charaktere Zeit und verschiesst sein Pulver nicht schon zu Beginn. Wunderschön die Szenen hoch in den Himmelsbergen bei denen sich Jake in der Rolle des Avatar als Drachenflieger bewähren muss.

Die letze halbe Stunde ist dann Actionkino per Excellence und Cameron hält was er verspricht.  Kein Film seit "Lord of the Rings-The Return of the King" zeigte eine Schlacht von solchen Ausmassen und epischer Wucht.

Avatar sollte man erleben. Der Film beginnt mit geschlossenen und endet mit offenen Augen. Filme mit anderen Augen sehen so das Motto von Cameron. Sieht so die Zukunft des Kinos aus? Avatar ist sicher ein gelungenes Beispiel dafür. Die Verführung ist jedoch gross sich voll auf diese Technik festzusetzen. In erster Linie ist es aber immer noch die Geschichte bzw Drehbuch die einen guten Film ausmachen.  Keine 3D-Technik kann diese Regel ersetzen.
Deshalb ist Avatar "nur" ein weiterer  Film für die Massen.
Jedoch der Beste seit langem. 9/10

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