Review

Avatar ist ein gelungener Film. Er schafft es nicht nur durch bloße Effeckhascherei zu überzeugen sondern kombiniert bewährte Storyelemente mit genialen Computeranimationen und lässt es auch wie zu erwarten krachen.
Sofort taucht man in Pandoras Welt ein und kann sich nicht satt sehen an der farbenprächtigen Umwelt, mit all ihren Wesen und Pflanzen. Immerwieder bekommt man Hetzsjagden,Flugsszenen oder einfach nur Begehungen in dieser atemberaubenden Welt zusehen. Gern folgt man den intensiven,detailverliebten Sequenzen,da es so viel zu entdecken gibt. Leider geht dies auch zu Lasten der Entwicklung und Näherbringung der Charaktere.
Cameron konzentriert sich hauptsächlich auf Jake und Neytiri.Dabei kommen alle anderen zu kurz. Gerade so wichtige Charaktere wie der Rivale um Neytiri oder die Stammesführer aber auch die vertrauten Tiere zu denen eine intensive Verbindung besteht. Weiter schuldet Cameron dem Liebespaar zu wenig intensive Momente. Es fehlen einfach Schlüsselszenen, in denen dem Zuschauer ihr Handeln näher gebracht wird. Bei Jake weiß man, dass er, natürlich bedingt durch seine Behinderung, jetzt den neuen "Körper" vollkommen ausnutzen möchte. Aber man erfährt viel zu wenig über ihn selbst. Über seine Einstellung und Beweggründe. Bei Neytiri ist es noch schlimmer, dort wird einem noch weniger an die Hand gegeben. Die Liebesgeschichte ist interessant doch lässt man Momente vermissen in dem Neytiri ihre Liebe zu ,dem am Anfang eher verhaßtem, Jake erkennt.Unverständlicherweise willigt sie bedingungslos ein. Auch ist mit Erreichen der ersten "Vereinigung" die Lovestory praktisch beendet. Denn danach findet Cameron keine Zeit mehr dafür und konzentriet siich mehr auf die Action.
Diese besticht anfänglich mehr durch ihre visuelle Ästhetik und trumpft erst so richtig in der letzten entscheidenen Schlacht auf. Dort gibt es dann eine richtig spektakuläre Schlacht mit allerei Schauwerten.Und ehrlich gesagt kurz vor Beginn des letzten Drittels ist man von der genialen Bilderflut einigermaßen besänftig und verlangt innerlich nach einem neuen Höhepunkt ,welcher dann in der letzen halben Stunde wirklich komplett erfüllt wird.
Avatar ist spektakulär, doch fällt schon beim erstmaligen Schauen die Überlagerung der Effekte zu Lasten einer tiefen Story auf. Die Geschichte ist nicht trivial,aber schon sehr klassisch und ohne Abschweife etliche Male in selbiger Entwicklungsarmut präsentiert worden. Die vorhersehbare Entwicklung wäre auch nicht ganz so gewichtigt,wenn Cameron den Charakteren mehr Background und intensivere emotionale  Szenen gegeben hätte.

Trotzdem, Avatar ist ein tricktechnischer Film der Superlative mit einer wie gesagt klassischen soliden Gut-Böse und Liebesgeschichte. Der ganz große Sprung ist ihm nicht gelungen,dafür vereint der Film zu wenig.

8 von 10 Punkten

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