Ein düsterer Rache-Western mit relativ hohen Bodycount.
Aus der zweiten, bzw. dritten Reihe, aber auch aus der Hoch-Zeit des Italo-Western stammt dieser gelungene Vertreter. Die Handlung ist simpel und auch etwas fragmentarisch (zumal [fast?] alle deutschen Fassungen Handlungs/Dialog-gekürzt sind).
Ein namenloser Soldat kommt aus dem Bürgerkrieg und findet seine Familie, Frau und Sohn, ermordet, sein Haus niedergebrannt vor. Fortan sucht er die Schuldigen - und Gerechtigkeit. In einer Ortschaft spürt er die Unholde auf, und verhilft dem lokalen Sargmacher zu einigem Umsatz....
Das ist nichts Großartiges, aber schon mit einigen Ideen und eigener Handschrift versehen. Viele Helden als auch Schurken im Italo-Western hatten ja ein spezielles Markenzeichen, hier ist das "Gimmick" ein kleiner Spielzeugtrommler aus Holz und Blech. Das ist alles, was unserer Hauptfigur von seinem Sohnemann geblieben ist. Und diesen Trommler setzt er gerne in Duell-Situationen ein: "Wenn er fertig ist, töte ich Dich!"
Das hat was, zumal der Film auch weiterhin mit einigen stilistischen Feinheiten aufwarten kann; so wird bei den Erschossenen meist kurz das Bild eingefroren. Rückblenden in Bullaugen-Optik und eine surreale Traumsequenz gehören auch dazu.
Der Film hat also schon etwas zu bieten. Unter anderem auch einen zurückhaltenden aber leicht experimentellen soundtrack von Morricone und einige liebgewonnene Italo-faces aus der B-Riege. Und Gordon Mitchell läuft auch mal wieder durch die Prärie.
Trotz der hohen Baller-Quote gibt es keine Einschüsse und kaum blutige Details zu sehen, da ist der Film altmodisch. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Die Darsteller sind allesamt passabel und die Ausstattung trotz sichtlich geringen Budgets ausreichend.
Insgesamt ein kurzweiliger, interessanter B-Western mit stimmiger Optik und den nötigen Eigenheiten. Für Fans des genres absolut sehenswert, für alle anderen auch nicht verkehrt! 7/10