As Tears Go By (1988)

Story:
Wah und Fly sind Blutsbrüder im Großstadt-Dschungel Hongkongs. Wah verdient sich seinen Lebensunterhalt als Schutzgelderpresser der Triaden und kümmert sich außerdem um Cousine Ngor, die frisch aus der Provinz in seinen Armen landet und sich prompt verliebt. Der jüngere Fly ist ein Hitzkopf, der immer wieder Streitereien anzettelt, für die Wah einstehen muß. Zuletzt hat er sich mit "Triaden-Kollegen" Toni angelegt und schuldet ihm einiges an Geld. Doch als Wah für Fly das Geld an Toni bezahlen will, wird deren Verhätnis nicht besser zueinander.
Dann gibt es einen gefählichen Job vom Paten. Toni oder Wah sollen ein ehemaliges, jetzt in Haft sitzendes Mitglied töten, bevor dieser im Gericht aussagen kann. Unter Druck nimmt Wah mit Fly den Job an. Doch Fly will zunächst Rache an Toni, während zwischen Wah und Ngor eine ungewöhnliche Liebe entsteht...


Kritik:
As Tears Go By ist ein berührendes Drama über romantische Liebe, Freundschaft, Ruhm und Gewalt sowie Treue bis in den Tod. Der Film hat zwar keine besonders originelle Story (sie ist ganz nett, bietet aber zumindest heute nicht mehr viel neues), kann dafür aber durch die gekonnte Umsetzung und klasse Inszenierung sowie den tollen Darstellern punkten. Einerseits berühren einen die Szenen mit Wah und Ngor, andererseits liegen die besonders gegen Ende auftretenden Gewaltszenen sprichwörtlich schwer im Magen.
Der Film enthält viele Elemente des Hongkong-Kinos, wie sie es seit Ende der 80er Jahre stilbildend gepägt haben: Die Zerlegung eines Ablaufs von Aktionen in einzelne Fragmente und Einzelbild-Sequenzen, untermalt von elektronischer Musik, eine interessante Erzählweise und eine gezielte Auswahl an Farben für das besonders wirkende Bild.
Regisseur Wong Kar Wai hat den Film an Originalschauplätzen auf der Insel Lantau und der Halbinsel Kowloon gedreht. Ein Teil davon gilt übrigens als das am dichtesten besiedelte Gebiet der Welt. Zusammengepfercht auf engstem Raum leben hier die Menschen inmitten von kleinen Läden, schmierigen Absteigen, billigen Bordellen und schrillen Spielhöllen.

Film: 8/10