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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 16.03.2011 Von Anfang an nimmt Peter Jackson den Zuschauer mit seinem breiten Erzählbogen aus Sicht des toten Mädchens gefangen und bastelt ein Kleinstadtkaleidoskop, das aus der Divergenz zwischen dem Stillstand der Gestorbenen und dem fortschreitenden Leben der Menschen um sie herum lebendig gehalten wird. Die Imaginationssequenzen tauchen das ohnehin schon bunt-melancholische Treiben in ein regelrecht wehmütig anmutendes Licht. Abgesehen davon, dass Jackson hier und da wie üblich mal wieder die Zügel aus der Hand gleiten (insbesondere bei den nichtsdestotrotz spannenden Szenen um den einerseits klischeehaft gezeichneten, andererseits faszinierenden Mörder): ein großer Wurf. *weitere Informationen: siehe Profil
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In diesem übernatürlich angehauchten Rührstück und pathetischen Frauenfilm ist Peter Jacksons Regieleistung zwar an sich überragend und viele Bildkompositionen haben einen nahezu majestätischen Charakter, doch es gibt einiges zu bemängeln. Das melancholische Epos ist eine halbe Stunde zu lang geraten und trieft vor Kitsch, während die Thrilleranteile beinahe untergehen. Sicher: Pädophilie und Kindermord sind heikle Themen und man wollte oder musste wohl im Rahmen des Ästhetischen bleiben. Aber: Mehr Spannung wäre in jedem Fall drin gewesen. Während die schmalzig-süßlichen Szenen im Himmel mit CGI überladen sind, wälzt sich die Welt der Lebenden in Klischees: Die Dialoge am Frühstückstisch der Family haben Sitcomniveau und der perverse Kinderschänder ist natürlich ein spleeniger Eigenbrötler. Und: Saoirse Ronan hat zwar tolle Augen, wird aber zu Unrecht als die große Entdeckung gehandelt.