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China 1906: Die Qing-Dynastie steht vor ihrem Ende. Rebellenführer Dr. Sun reist nach Hong Kong um die revolutionären republikanischen Kräfte zu einen. Ein Treffen von höchster politischer Brisanz. Die Machthaber beauftragen Assassins, eine Gruppe eiskalter, kampferprobter Attentäter, Dr. Sun zu ermorden. Der Unternehmer Li Yue-tang will genau das verhindern. Mit einer Gruppe Aktivisten, Rikscha Fahrer A-Si, dem Hünen Chow Tofu, dem Bettler Lau sowie Fang Hong, Tochter des von Qing-Truppen ermordeten General Fang bilden sie die Bodyguards des Rebellenführers.
Mit weit über zwei Stunden legte Regisseur Teddy Chan ein wirklich episches Staatsgründungsdrama vor. Keine Ahnung inwieweit das alles historisch verbürgt ist, vom dargebrachten Aufwand des Films her entspricht aber alles zu sehr den asiatischen Idealvorstellungen von Ehre, Pflichterfüllung und Hingabe, um wirklich zu hundert Prozent authentisch zu sein.
Ein kurze Warnung aber vorab schon mal an alle die hier ein Schlachtenepos a la Ran oder Red Rock erwarten, vor allem da Donnie Yen für die Kampfchoreographie verantwortlich war. Im Mittelpunkt ist deutlich die "dokumentarische" Schiene, anfangs wird noch überraschend ein Völkerrechtler per Kopfschuß assassiniert, dann allerdings muß man sich wirklich bis über eine dreiviertel Stunde vor Schluß gedulden, bis dann die diversen Fight und Heldentode zwischen den Attentätern und den Bodyguards so richtig abgehen. Das tun sie dann aber auch tatsächlich. Die Fights sind stilistisch ausgewogen und wirklich prima zum ansehen, was die Beteiligten so alles drauf haben.
In der Zwischenzeit gibt viel chinesisches Pathos. Sechs Jahre vor der tatsächlichen Demokratisierung Chinas, soll diese von Hong Kong aus mit einer Revolution gestartet werden, wozu der Anführer Sun 13 Provinzfürsten zu einem konspirativen Treffen zusammen zieht. Die bösen Qing Herrscher bekommen das natürlich mit und hetzen ein Rudel Assassinen den Revolutionswilligen auf den Hals. Erschwerend kommt noch hinzu das Hong Kong mittlerweile unter britischer Herrschaft steht, was vor allem die lokale Polizei ausbremst. Jedenfalls haben die ersten 1,5 Stunden viel an Inhalt zu verdauen. Zusmmen mit dem Rudel der vorgestellten Charaktere verlangt der Film den Zuschauern doch einiges an Sitzfleisch und Aufmerksamkeit ab.
Lobend (wie immer) darf der visuelle Aufwand gewürdigt werden. An Sets und Kostümen herrscht kein Mangel, auch Martial Arts und die Darsteller sind gut gelungen. Nur die lange Staubigkeit der Geschichte ist gewöhnungsbedürftig. Ich bin fast sicher das in Chinas Kinos der Streifen ein absoluter Renner war, aber wenn ewig ein Pei Weng Fung zu einem Chung Lin Kang geht um zu berichten das Hu Lung Chen hinter Wei Hon Fet (Namen geraten) her ist, wirds ein wenig zäh. Dennoch optisch ein gelungenes Epos, das allerdings vom Tempo her ein wenig anders strukturiert werden sollte.
6/10

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