Review

Mel Gibson ist wieder da…20.08.2010

Was hab ich mich gefreut auf diesen Film! Es ist lange her, daß Mel Gibson mal vor und nicht nur hinter der Kamera stand. Aber der Mann hat zahlreiche Gerichtsverfahren am Hals, da muß man auch als Hollywoodstar ein bißchen nach dem Geld schauen, so wie ein jeder von uns angesichts der immerzu wachsenden Last von Steuern und Sozialabgaben…und so dreht Gibson mal wieder einen Film, der sogar noch mit dem „R“ - Rating versehen ist, ein Wunder in den aktuellen Zeiten von Weichspülfilmen aller Art. Und dann geht es auch noch um Rache, um den legendären Anlaß von so vielen Filmen, die alle irgendwie gut gewesen sind…man erinnert sich hier insbesondere an „Payback“. Aber wie so oft, wenn die Vorfreude groß ist…stimmt das Ergebnis nicht mit den Erwartungen überein. Liegt es gar daran, daß das hier schon wieder ein Remake ist?

Gibson gibt den Bostoner Detective Tom Craven, der eines Tages Besucht von seiner erwachsenen Tochter bekommt. Groß ist die Freude, hat man sich lange nicht gesehen, aber die Tochter ist krank, ein Arzt muß her…leider wird die Tochter auf den Stufen von Toms Haus noch am ersten gemeinsamen Abend erschossen. Da möchte man vor Freude jubeln, denn man ahnt, was nun kommen wird! Tom nimmt die Ermittlungen auf, arbeitet sich von Ganove zu Ganove vor, nimmt die Justiz in die eigene Hand…bis der Drahtzieher in den Lauf der Pistole blickt. Es könnte so schön sein…ist es aber nicht. Denn all das, was man sich angesichts der Ausgangslage erträumt hat, passiert nicht, im Gegenteil… Der Film will alles sein, nur kein spannender Rachestreifen. Und das kann man ihm als Zuseher übel nehmen, denn man wird gelangweilt…

Da spielt es auch keine Rolle, daß Ray Winstone auch mittun darf, den ich ebenso wie Gibson immer wieder gerne sehe. Denn schon nach kurzer Zeit ist klar, warum die Tochter und nicht der Polizist das Ziel des Mordanschlags war. Und dann…wissen wir auch recht schnell, wer hinter dem ganzen steckt. Und dann…passiert einfach gute 90 Minuten lang nicht viel, und zum Schluß werden binnen zweier Schießereien alle Bösewichte erledigt. Dabei spielt es auch keine Rolle, daß es um korrupte Politiker und Hochtechnologie geht, denn der Film ist einfach unglaublich langatmig, gar langweilig. Für mich eine der großen Enttäuschungen des Jahres, egal, ob Gibson nun in Form ist oder nicht – mit diesem Film, der wie ein Fernsehkrimi daherkommt, hat er weder sich noch dem Publikum einen Gefallen getan. Und wenn es Durchschnitt ist, wie ehedem der auch gut begonnene, dann aber rapide abbauende „The Cleaner“, dann gibt es halt nur 5/10.

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