...und die Regisseurin eine andere...20.03.2011
Ja, dann könnte dieser Film sogar überzeugen. Aber wir haben es wieder mit Nancy Meyers zu tun, und diese Dame dreht seit gefühlten Ewigkeiten romantische Komödien mit zunehmendem Schwund auf der komödiantischen Seite, dafür aber immer mit Figuren, die dem eigenen Leben sowas von entfernt sind. Das ist etwas, was ich in letzter Zeit in diesem Genre ziemlich widerlich und wenig einnehmend finde, denn sämtliche Figuren dieses Films haben schöne, große Häuser, äußerst reizvolle Berufe, fahren Porsche, bauen ein nochmal so großes Haus, obwohl sie das bestehende ganz alleine bewohnen...Geld und der übliche Alltag spielen einfach keine Rolle in diesem Metier, und das ist schade, denn die Flucht aus dem Hier und Jetzt gelänge besser, wenn man sich wenigstens ein klein wenig mit den Protagonisten identifizieren könnte.
Es soll an dieser Stelle gesagt sein, daß es mir nicht schlecht geht - ich habe ein Haus, einen reizvollen Beruf und ein gutes Auto, zudem noch eine ganz wunderbare Ehefrau, aber dieses wirklich irreale Leben, in dem nichts eine Rolle spielt, kann ich nicht nachvollziehen. Wir folgen hier Jane, Konditorin, eigene Bäckerei, aber nicht irgendeine, neinnein, Luxus pur...die sich nach zehn Jahren Scheidung zufällig in New York mit ihrem Exmann Jake trifft, aber nicht einfach so, sondern in dessen Präsidentensuite im Nobelhotel, der Mann ist schließlich Anwalt. Bedingt durch Alkohol wärmt man die Ehe wieder auf und beginnt eine Affäre, denn Jake ist wieder verheiratet...und auch Jane hat ein neues Interesse, den Architekten Adam...nicht irgendein Architekt, nein, eigenes großes Planungsbüro, alles bestens ausgestaltet...aber eben auch schon geschieden.
Es geht ein wenig hin und her, die drei wohlgeratenen Kinder dürfen ab und an betreten gucken, und am Ende ist wieder alles wie zuvor - geschieden ist eben geschieden, oder wie es der Amerikaner sagt: "don't have Sex with your Ex". Wir aber haben knappe zwei Stunden Lebenszeit drangegeben, haben erleben dürfen, wie seltsam geliftet und steif Steve Martin daherkommt, wie moppelig aber charmant Alec Baldwin mittlerweile aussieht, und wie superpatent Meryl Streep immer noch ist. Dieser Film vermeidet gekonnt jegliche Klippen, die den Problemleuchtturm auf sich tragen, er plätschert - viel zu lange in der Laufzeit - vor sich hin und ermüdet den Betrachter durch seine generelle Gefälligkeit. Das ist alles ganz nett und jugendfrei anzuschauen, aber weder wirklich amüsant noch dramatisch - ein Film für den Sonntagabend auf der Couch, wo es sich behaglich an die Liebste schmiegen läßt...6/10.