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Eine Familie zieht in das alte Winchester Herrenhaus, um dieses für mehrere Monate als Hausmeister zu betreuen. Aber schon bald werden sie durch rachsüchtige Poltergeister terrorisiert und die Tochter wird auf mysteriöse Weise entführt. Um diesen furchteinflößenden Umständen auf den Grund zu gehen, stellen sie Recherchen über das Haus an und mit der Hilfe eines paranormalen Ermittlungsbeamten versuchen sie das dunkle Geheimnis des Hauses aufzudecken. Nach und nach wird klar, warum das Haus den Ruf hat, einer der schrecklichsten Plätze in Amerika zu sein.

Achtung: an einigen Stellen werde ich mich lobend über den Film äußern. Dies bitte immer geistig mit dem Zusatz „für Asylum Verhältnisse“ versehen. Danke

Zunächst klingeln aber erstmal die Alarmglocken. Nachdem man lesen mußte welche Produktionsfirma hinter dem Spukfilmchen steckt, schlägt einem danach die Grottensynchro im Intro der Paketbotin den Ranz aus den Ohren (wird aber später deutlich besser) und die Story stinkt anschließend dermaßen nach Spielbergs Poltergeist, das man Winchester Haunting eigentlich gleich Poltergeist 4 nennen könnte. Hat die Jungs bei Titanic 2 moralisch auch nicht gestört. Dazu kommen dann noch Darsteller, die wohl allesamt bei Asylum fest angestellt sind und nun wirklich nicht in Gefahr kommen, bei der Oscar Veranstaltung mehr als nur einen Kellner Job zu bekommen und sich souverän an die durchgehend graue Farbgebung anpassen. Nicht zu vergessen natürlich, das man sich auf die wahre Legende der Sarah Winchester beruft, was man allerdings getrost ins Reich des Marketing for Dummies verweisen darf.
Nachdem allerdings die nervige Hohlbirne von Tochter von irgendeiner weißhaarigen Alten endlich entführt wurde und von der Bildfläche verschwand, mußte ich doch schnell wieder das Müsli vom Teppich aufsaugen, das mir aus Angst vor der Restlaufzeit aus dem Mund gefallen ist. Klar, unerklärliche Windzüge, undefinierbare Geräusche, ein geisterhaftes Mädchen mit Ballwerffetisch oder vorbeihuschende Schemen beeindrucken heutzutage kaum noch jemand, aber allein durch die stellenweise dunkle Beleuchtung kommt so etwas wie Unbehagen auf und auch das Auftauchen der diversen Geistgestalten ist recht gut gemacht. Da gibt es Gute und Böse mit dabei, die alle im Zusammenhang mit dem Winchester Haus und Namen stehen und wirklich wider Erwarten sind die letzten beiden Drittel des Films unterhaltsam.
Die Story wird zwar recht wüst versucht zu erklären, funktioniert aber innerhalb der eigenen Spielregeln recht gut. Interessant war die Idee mit dem taubstummen Geist, der mittels einer tragbaren Kreidetafel auch schon zu Lebzeiten kommunizierte. Auch das Tempo zieht merklich an als rund um das einsame Landhaus in und um der Hütte die Geister auftauchen und die beiden verbliebenen Eheleute ganz schön auf Trab bringen, zumindest gibt es so etwas wie eine Spannungskurve, die mit dem Schlußtwist auch über eine recht gute Auflösung bekommt. Ich scheine zwar wirklich der einzige mit der Meinung zu sein, aber man kann sich den Film durchaus auch ohne Erlösungs-Urschrei bei den Endcredits anschauen. Mag sein das gerade Karneval war (ich war aber nüchtern, Ehrenwort), meine Erkältung das Hirn matschig gemacht hat oder meine anfängliche Leichenblässe sich im Laufe der Handlung wieder ins gesunde Schweinchenrosa veränderte, aber man kann sich Haunting of Winchester durchaus anschauen, vor allem als Freund von Spukhausfilmen.
Wie aber oben schon geschrieben, der Film ist neutral betrachtet bestenfalls Durchschnitt, aber da sich meine Asylum Bewertungen üblicherweise zwischen 2 und 3 Punkten bewegen ist das hier fast schon eine Note 1 mit Sternchen.
5/10

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