"Hellraiser 3 - Hell on Earth" ist quasi der "Jason X" der genialen Cenobiten-Reihe: poppig, blutig, spaßig...
Regisseur Anthony Hickox der ja schon für die derben Horrorkomödien "Waxwork 1 + 2" verantwortlich war, drückte hier Pinhead seinen ganz eigenen Stempel auf. Der Film weicht der düsteren Grundatmosphäre der beiden Vorgänger zugunsten eines leichter zugänglichen und weniger verschachtelten Szenarios.
Pinhead taucht in der Moderne in Form einer grotesken Säule auf, die direkt aus der Hölle zu kommen scheint. Auf den Betrachter übt sie eine magische Faszination aus. Es kommt wie es kommen muss - ein Neugieriger befreit Pinhead aus dieser und löst ein wahres Inferno aus...die "Hölle auf Erden" eben!
Weg von der Düsterstimmung der Vorgänger - hin zur energiegeladenen Splatter-Action. Zwar kann der Härtegrad des Vorgängers nicht erreicht werden, dennoch gibt es ein wahres F/X-Feuerwerk. Die zahlreichen Splatterszenen sind durchweg gut gemacht (good old handmade - wenige CGIs), dadurch dass aber alles so "poppig" wirkt mildern diese sich ab. Auch Pinhead hat viel von seinem Charisma verloren, ist er hier doch eher darauf aus, seinen Opfer einen lakonischen Spruch auf den Lippen den Weg ins Jenseits mitzugeben.
Da viele Menschen nicht lange zu leben haben entwickelt man auch keine so richtigen Bezugspersonen. Die Hauptdarstellerin ist zwar okay, jedoch kann niemand Kristy aus den ersten beiden Teilen ersetzen. Brad Dourif als Pinhead kann (außer der blöden deutschen) Synchro wieder überzeugen. Man erfährt auch in diesem Teil wieder einiges über den Menschen HINTER Pinhead. Die alte Garde der Cenobiten ist leider nicht dabei - dafür viele neue Gesichter die - anders als in den Vorgängerstreifen - auch ihre derben Fähigkeiten unter Beweis stellen dürfen.
Das macht eine Menge Splatter aus, doch atmosphärisch bleibt der Film leider zurück - schade!
Fazit: Überdurchschnittlicher "Hellraiser", der vermehrt auf Splatter denn Atmo setzt. Jedoch besser als mancher Nachfolger!