Der New Yorker Diskothekenbesitzer J. P. Monroe ist ganz der Macht einer Statue verfallen, in der sich die böse Seite des Cenobiten Pinhead, der erst vor kurzem aus der Hölle befreit wurde (siehe: „Hellbound“), befindet. Um sich endgültig in der irdischen Welt zu manifestieren, braucht Pinhead einige Blutopfer. J. P. trägt ihm diese zu. Die Reporterin Joey kommt hinter das Geheimnis der chinesischen Box, die ihr durch Zufall in die Hände geraten ist, und begibt sich auf eine gefahrvolle Reise in die Welt der Cenobiten, nur um dem bösen Pinhead Einhalt zu gebieten…
Der inzwischen zur festen Genregröße avancierte Anthony Hickox präsentiert uns mit „Hellraiser III“ ein Sequel, welches entgegen aller vorherigen Skepsis gut funktioniert und die beiden ersten Teile sujetgerecht ergänzt. Die finstere Welt des (Erwachsenen-)Horrors, die Clive Barker in seinem Erstling entworfen hatte, wird weitergesponnen und durch einige neue Details ergänzt. So erfährt man z.B. noch mehr über das Schicksal des Cenobiten Pinhead. Doch leider muß man auch sagen, daß Anthony Hickox bei dem Versuch, sich den Vorgängern ebenbürtig zu zeigen, etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. Das große, aufwendig gefilmte Massaker in der Disco und der pyrotechnisch aufgemotzte Schlußkampf Joeys mit den Cenobiten gleicht eher einem technischen Overkill als einem gekonnten Spiel mit Blood & Guts. Statt Masse wäre hier inhaltliche Klasse angebrachter gewesen. Die –wie immer– brillanten F/X von Bob Keen drängen aber die wenigen negativen Gedanken schnell in den Hintergrund, so daß man zu dem Ergebnis kommen muß, daß „Hellraiser III“ doch noch weit über dem steht, was heute die Masse des Genres ausmacht. Die deutsche Fassung ist natürlich geschnitten. Das UK-Video entspricht der Unrated-Fassung aus den USA. Mit Doug Bradley, Terry Farrell, Kevin Bernhardt u.a.
Anmerkungen aus 2018:
„Hellraiser III“ ist der stimmige Abschluss jener als Trilogie zu betrachtenden Filmreihe um Pinhead und die Cenobiten, in der noch von einer gewissen Originalität gesprochen werden kann. Ab „Hellraiser IV – Bloodline“ wurde nämlich nur noch der Fan gemolken und die Marke verramscht. So funktioniert auch heute noch der von Anthony Hickox stilecht inszenierte dritte Teil als nie langweilender Splatterfilm, der die sexuelle Komponente des Originals eher in den Hintergrund drängt und dafür eher auf das Franchise mit neuen Cenobiten setzt.
Der in der vorbildlichen Trilogie-Box von Turbine auch in 2K neu abgetastete „Hellraiser III“ profitiert bildtechnisch betrachtet am meisten von dieser aufwendigen Bearbeitung: kein Detail geht mehr verloren, die Farben leuchten und auch der Schwarzwert ist überzeugend. Und weil man für die Unrated-Version, die sogar nachsynchronisiert wurde, lediglich die erweiterten, in magerer Qualität vorliegenden Szenen (im Bildformat 4:3) in diese Abtastung eingefügt hat, schlägt hier das Herz des Fans angesichts der restlichen Qualität umso höher. Bis auf zwei neue Szenen mit deftigen Body-Props ist der Rest des erweiterten Unrated-Materials eh nur Füllszenen von fragwürdiger Wichtigkeit.
So wie schon zu „Hellraiser“ und „Hellbound – Hellraiser II“ gibt es viele nette Extras (Kommentare, Featurettes und Dokus), so dass auch diesbezüglich Teil III als Veröffentlichung in der Uncut-R-Rated-Fassung und als Unrated-Version (beide 1,78:1) eine volle Wucht ist.
© Selbstverlag Frank Trebbin