Von nun an gehts bergab...07.06.2011
Die Kuh muß solange gemolken werden, bis auch noch der letzte Tropfen herausgequetscht ist. So scheint es in Amerika mit Filmreihen im Horrorgenre zu gehen, seien es nun die Nightmare - Reihe, die Serie um Freitag, den 13ten oder auch dem Hellraiser - Universum. Momentant wird ja Saw fortgesetzt, bis man es nicht mehr sehen mag, und genau so erging es mir mit dem mittlerweile als Hauptfigur aufgeblasenen Dämonen Pinhead, der mit dem dritten Teil der Hellraiser-Serie in den Vordergrund gespült wird, absichtlich, unterlegt mit vermeintlich bedrohlich-coolen Onelinern, die aber so gar nichts mehr mit dem hintergründigen und wirklich bösen Treiben in den ersten beiden Teilen zu tun haben, in denen es noch um das echte Böse in Verbindung mit Lust und Schmerz ging.
Pinhead ist in der Beliebigkeit angekommen, wirkt nicht mehr derart eindringlich wie noch Jahre zuvor, was aber auch an der relativ substanzlosen und auch unnötigerweise noch in einer Traumebene spielenden Handlung liegt - wer hier Parallelen zu Nightmare zieht, ist ein arger Schelm. Der Discobesitzer JP befreit den in einer Statue gefangenen Pnhead, worauf dieser ankündigt, die Hölle auf Erden zu entfesseln. Einhalt geboten wird ihm von der Reporterin Joey, die bei der Suche nach einer Story auf seltsame Ereignisse in JPs Disco stößt und in Ihren Träumen von Pinheads menschlicher Seite um Hilfe gebeten wird. Doch bevor das klappt, müssen noch allerhand Menschen ihr Leben lassen, was zwar recht derbe und blutig inszeniert wird, aber keinesfalls die Faszination der Vorläufer erzeugt.
Diese waren neuartig, anders, moderner Horror, den man auch heute noch gut gucken kann. Der dritte Teil zäht sich zunächst eine ganze Weile, es dauert, bis das erste Blut fließt, und auch die Effekte sind von schwankender Qualität. Von den alten Zenobiten ist auch keiner mehr dabei, die darstellerischen Leistungen eher von sehr durchschnittlicher Qualität, und so bleibt nicht viel, woran man sich erinnern kann. Es mangelt einfach an guten Einfällen, um den dritten Streich zu etwas besonderem werden zu lassen, und daran ändern auch die zum Ende hin vermehrt auftretenden Splattereffekte nicht viel. Spätestens mit diesem Film ist es vorbei mit der Qualität, und so bleibt nur noch eine letzte Träne im Knopfloch mitsamt recht gnädigen 7/10.