Filme über Spinnen jagen mir fast immer ein unbehagliches Kribbeln ein. Als Kind „Tarantula“, später vor allem „Arachnophobia“.
Die Überzeugungskraft jener Streifen zeigt sich dadurch, wenn man nach dem Abspann verstärkt in den Ecken der Wohnung nach so einem Vieh Ausschau hält.
Das hat „Arac Attack“ nicht fertig gebracht, wollte es wohl auch nicht.
Mit der Story hat man wenig Gehaltvolles zusammengedeichselt: Giftmüllfass im Teich, in der Nähe eine Spinnenfarm, die Viecher mutieren, werden größer und überfallen die Einwohner des ländlich gelegenen Örtchens „Prosperity“.
Weiblicher Sheriff Sam (Kari Wuhrer) mit zwei Kindern und Heimkehrer Chris (David Arquette) stellen sich der Invasion der Achtbeiner.
Manchmal ist weniger mehr und das schlägt sich besonders zu Beginn positiv nieder, wenn Einzelattacken der Spinnen zumindest ein paar Schmunzler erzeugen. Hier sticht besonders der comicartige Kampf eines Mutanten gegen eine Katze hervor, dessen Gesicht sich im Verlauf des Fights an der dünnen Wand abzeichnet. Aber auch das Duell Motorradteens gegen Springspinnen lässt in Sachen Action und Tempo wenig Raum zum Meckern.
Allerdings werden die Arachniden immer größer und ihre Anzahl scheint unendlich.
Später huschen die Viecher blitzschnell durch die Stadt, um sich eines der zahlreichen Opfer zu schnappen. Sauber animiert sind die Achtbeiner ja, nur ihre Angriffe sind zu hektisch und lassen keinen Raum für spannende Momente (Anschleichen, Unwissenheiten des Opfers…)
Das größte Ärgernis ist allerdings die stimmliche Ausstattung der Spinnen, die mit Gremlins-Quik-Quik versehen wurden und bei einzelnen Aktionen auch mal kurze Kommentare wie „Huiiii“ oder „Hähä“ von sich geben. Das sollte witzig wirken, kommt aber nur albern.
Hätte man sie stumm belassen, wäre vielleicht etwas Ähnliches wie „Starship Troopers“ dabei herausgekommen, doch auch außerhalb des Spinnengewusels fehlt es den Dialogen an intelligentem Sprachwitz.
Zudem nervt ein Bengel als ewiger Besserwisser, der sämtlichen Erwachsenen in Sachen Erfindungsgeist stets voraus ist.
Aber seine netten Momente hat der Streifen dennoch: Wenn die Insassen einer Straußenfarm unblutig zerfetzt werden oder sich ein Opa mit einer Mistgabel gegen eine Riesenspinne behaupten will, führt das immerhin zu Heiterkeit und wirklich langweilig wird es trotz knapp 100 Minuten Laufzeit eher selten.
Der Showdown zeigt sich letztlich von einer unspektakulären Seite, entsprechend der Stimmung des kompletten Streifens.
Kein Blutvergießen, viel Hektik, strunzige Story und okaye Darsteller.
Zum Erschrecken alteingesessener Tierhorrorfreunde kaum zu gebrauchen, zum Berieseln auf Stand-by aber ganz nett.
6 von 10 Punkten