Hier haben wir mal wieder so ein vogelwildes Kung Fu Filmchen. Handlung und Snychronisation am Rande dessen was klamaukmässig verträglich ist, aber von den Kämpfen her gutklassig und abwechslungsreich.
Der Beginn fordert einem schon alles ab. Die Schnapsnase, ein 70-jähriger Kung Fu Meister, nimmt einen jungen Bräutigam hopps, indem er die Rolle seiner Baut einnimmt. Das zieht sich ganz schön hin, vor allem nachdem der Schleier gänzlich verschwunden ist und der Bräutigam es immer noch nicht merkt. Aua, aua, hier überlegt man das erste mal, ob man wirklich weiterschauen will. Das ganze mündet darin, das der alte Meister nach Auflösung des Schwindels den Bräutigam, samt Kollegen aufmischt. Relativ unspektakulär, nicht blutig, eher im Spass, da Bräutigam und ein weiterer Mitstreiter sogar noch mit Spielsteinen traktiert werden.
Nächste Szene, Bräutigam zurück zu dessen Vater gebracht, tot. Ja gibt’s das denn ? Erlkönig oder wie ?
Der Vater ist übrigens das alte Schlappohr mit neckischen Augenbrauen. Da wurden keine Materialkosten gescheut und gebastelt was die Stirn aushält ! Und hinter dieser Stirn wird nun aber Rache geschworen, das es dampft. Großreinemachen ist angesagt.
Hat man das alles soweit verdaut, darf man dem aberwitzigen Plan der Rache lauschen. Der geht um mehr Ecken, als ein üblicher Kung Fu Set überhaupt hat. Aber muss auch, denn der Alte ist ganz fies in Kneipen untergetaucht. „Es gibt doch immer nur ein Wirtshaus/eine Kneipe in Eastern“ möchte man rausschreien. Aber weit gefehlt, hier gibt es eigentlich fast nur Wirtshäuser. Und auch das muss, denn dort treiben sich von nun an unsere umherwandernden Protagonisten rum. Die sind aber weder Schlappi noch Schnapsi, sondern ein Schüler vom Schnapsnäschen und ein vom Schüler aufgegabelter Weggefährte, den er ebenfalls für einen Schüler hält, weil er mal kurz mit nem Stock wirbelt. Sicher, sicher.
Wie das alles so kommt, lasst Ihr Euch am besten von Schlappohrs Berater mitsamt dem Plan erklären.
In dem nun folgenden Kneipenbesuch- und Kampfmarathon werden die Albernheiten etwas erträglicher bzw. beschränken sich auf zotige Sprüche, die sogar hier und da mal zünden. Kämpfe gibt es reichlich und sind auch wirklich nett anzuschauen.
Kurz vor End wird es dann verkleidungstechnisch noch mal ziemlich albern, bevor es aber so was von bierernst wird, das Schlappohr auf einmal einen der Protagonisten per Glatzeneinschlag aus dem Drehbuch befördert.
Wiederauftritt Schnapsnase. Der findet den übriggebliebenen Recken, erkennt das sein Schüler tot ist und schon ist auch das Öhrchen wieder da. Rubbeldikatz wird noch ein bisschen hin- und hergeprügelt und dann etwas geflohen, wobei der Jungspund vom Schlappohr noch erwischt, aber laufengelassen wird. Nur weil man ihn eben noch umbringen wollte, muss man ja nicht immer noch bös auf ihn sein. Na ja, bei soviel Haudrauf kann das Drehbuch auch schon mal eine Beule abbekommen. Abputzen und weiter.
Schnell noche eine kurze kulinarische Karriere in Sachen Nudeln gemacht und ab zum Showdown.
Also hier ist was geboten. Das meiste passt zwar vorne und hinten nicht, ist aber höchstunterhaltsam. Zumindest wenn man ein bisschen Spass an Eastern hat. Wenn nicht, wird man wohl eh nach der Schnapsnasen-Verkleidungsnummer abgeschaltet haben.
Die Kämpfe sind fast durchgängig gut und abwechslungsreich choreographiert. Die slapstickartigen Einlagen passen gut. Da auch die Synchro den ein oder anderen Treffer landet, kann man mit dem Film tatsächlich Spass haben. Die Logik- und Storylöcher geben dem Ganzen noch einen schönen trashigen Beigeschmack.
Mir hat es gefallen, aber eine erneute Sichtung kann warten …