Grundsätzlich wird Halloween: Resurrection behandelt, als handele es sich um ein Großverbrechen an einer verdienten Horrorserie, aber letztendlich ist es nur ein weiterer, inspirations- und einfallsloser Beitrag einer schwindenden Ikone.
Zwar hatte Miners siebter die Reihe noch einmal auf brauchbare Höhe gebracht, aber das was aus dem Potential im achten Teil wurde, ist lediglich eine dürftige Belanglosigkeit.
Allein, dass man die Reihe noch fortsetzte, ist eigentlich schade genug, aber wie man es getan hat, ist einigermaßen einfallsreich. Das trifft auch noch auf die ersten 15 Minuten zu, in denen Jamie Leigh Curtis wohl endgültig ihren Abschied nimmt, obwohl ich das erst glaube, wenn ihr Tod amtlich in einem Film bestätigt ist. Die Viertelstunde ist atmosphärisch in Ordnung, wenn ich auch noch grübele, wie Curtis den hängenden Myers denn nun in die nächste Welt hätte befördern wollen.
Was danach folgt, könnte auch ein öder Friday-Verschnitt sein, in dem das Reality-TV-Schema auf die Spitze getrieben wird, als sechs jugendliche Delinquenten im Myers-Haus eine Dangertainment-Doku zusammenhaspeln, während Michael im Keller eigentlich ein Päuschen machen will.
Die folgende peinliche Plotte kann man sich ganz gut ersparen, es ist von der ersten Szene klar, wer das überleben wird und so dauert es auch nur eine Dreiviertelstunde, bis fünf von sechs tot sind. Das war auch dringend nötig, denn schwächere Pappcharaktere hätte man kaum kreieren können, von der berühmtheitsgeilen Blondine, über den bärtigen Abschlepper bis hin zu dem gesundheitsbewussten Negerkoch (ist das nicht Rassismus in sich), der ständig nur von gesunder Ernährung labert, bis uns der Appetit vergeht.
Ein wenig Spannung presst der Film aus der gleichzeitigen Verfolgung der Show im Internet, bei der die Verbliebene mit einem Jungen in Kontakt steht. Tatsächlich sind die 15 Jagdminuten ganz passabel stabil, wenn nicht der unglaublich untalentierte Busta Rhymes ständig seine blöde Schnauze ins Bild halten würde. Stattdessen muss Tyra Banks dran glauben, was irgendwie unfair ist.
Rick Rosenthal, der schon mit dem 2.Teil bewies, dass Timing und Qualität nicht unbedingt seine Sache ist, kann auch hier nichts Positives beitragen, eigentlich wäre es ein blasser Big-Brother-Horror-Cheapie, würde nicht zufällig Michael killen, was aber auch nichts bringt. Das Ende zeigt uns das Übliche, wobei nun auch das Myers-Haus hin ist, womit wir nun wohl Jagd auf Josh Hartnett machen müssen, was der sich hoffentlich verkneift.
Weil aber Halloween drübersteht, ist das Ergebnis besonders enttäuschend, vor allem das gängige Halloween-Feeling kommt in kaum einer Szene auf. Abgrundtief schlecht ist sicher was anderes, aber deswegen kann man den Film trotzdem getrost vergessen. Oder ihn als ein Serienprodukt (die Serie der öden Schnellschüsse, nicht die Halloween-Serie) einlagern.
(3/10)