Michael geht in die 8. Runde und alles bleibt gleich. Während Steve Miner mit H20 aber einen für "Halloween"-Verhältnisse recht ordentlichen Slasher in Szene setzte, reiht sich "Resurrection" nahtlos an die unterirdischen Teile 5 und 6 an. Dabei darf man die ersten 15 Minuten noch hoffen, dass alles gut wird....
Lässt man die blödsinnige Erklärung der myerschen Auferstehung außer Acht, bei der die gealterte Screamqueen dem Falschen die Last von den Schultern nahm, bietet der Film ein recht atmosphärische Einführung, in der aber unter anderem Szenen wie "Ich lass mich mit einer Hand von der Decke ab" aus Teil 7 recycelt werden. Laurie Strode sitzt nach dem letzten Bruderbesuch in der Anstalt und wartet darauf, dass dieser ihr endlich mal wieder einen Besuch abstattet, was natürlich auch prompt geschieht und ihr nun endlich (oder auch nicht?) die finale Auslösung aus der längst vermurksten Serie bringt. Leider hat dies aber gar nicht mit dem Rest des Films zu tun.
Im 8. Teil versucht man sich an neuen Ideen, scheitert aber an Klischees und extrem schlechten Schauspielern. Geschlagene 30 Minuten in denen nichts passiert, verbringt Rosenthal mit der Vorstellung seiner Figuren und dem Webcamkonzept übers Internet. Busta Rhymes (peinliche Leistung) spielt den sensationsgeilen Fernsehproduzenten, der eine Art Big Brother für Horrorfans kreieren. Tyra Banks sieht zwar scharf aus, führt in diesem Film aber nur die talentfreie Zone untalentierter oder völlig fehlbesetzter Teeniestars an, die maximal auf unterem GZSZ-Niveau agieren. Neben dem obligatorischen Großmaul gibt es das schüchterne Mädchen, die karrieregeile Blondine, den mutigen Schwarzen, den baggernden Beau und die kluge Studentin, die später ihre Titten zeigen darf. Als Ergänzung gibt es noch den pubertären Internetjunkie, der später dank seiner Fähigkeiten Retter spielen darf.
Befindet man sich endlich in Haddonfield (War in den ersten Teilen noch ein kleines verschlafenes Nest), dass inzwischen sogar eine Universität hat, schnallt man die Webcams an und marschiert ins Haus, in dem Michael vorweg schon mal kurzfristig Pionierarbeit geleistet hat. Busta erklärt die Regeln, macht den Jungs und Mädels klar, das er Quote sehen will und lässt sie durchs inzwischen sehr dunkel gewordene Haus wandern.
Der Rest läuft im bekannten "10 kleine Negerlein"-Prinzip ab. Michael ist @ home und vergnügt sich bei seiner Lieblingsbeeschäftigung. Während die noch gemütlich eine Nummer schieben, gegenseitig Angst einjagen und über die Myerslegende philosophieren gibt es die ersten Toten, die aber niemandem so recht auffallen wollen.
Bei der Inszenierung der Morde wird viel Wert auf Brutalität und Blut (Kopf abhacken, Körper durchbohren etc), aber wenig auf Suspense und Spannung gelegt, so dass das Geschehen schon nach den ersten beiden Morden langweilig wird. Da hilft auch das Hinzuziehen von Chathilfe nichts mehr, die unfreiwillige Komik birgt ("Er ist im Haus" Ach neeeeee...) Schlußendlich darf Busta (nachdem alle überflüssigen Figuren tot sind) trotz mehrer derber Messerstiche Michael zweimal derbst den Arsch versohlen, dass Dr. Loomis neidisch werden dürfte. Das der finale Aufhänger, trotz abgebrandetem Hause, für weitere überflüssige Teile nicht fehlen darf, ist wohl selbstverständlich. Aber wer braucht die?
Fazit:
Uninspirierter, nach Schema F verlaufender Myers-Slasher, der zwar Brutalität, aber wenig Atmosphäre zu bieten hat. Die Schauspieler sind unterirdisch und die verzerrten Webcamansichten nerven. Da können auch die gelungene erste Viertelstunde nichts retten. So überflüssig wie das Rätseln in der Myersküche über die frischen Gewürze...