Spoiler inside!
Michael Myers lebt! Es war nicht er, der in H20 starb, sondern ein Polizist, dem er vorher noch den Kehlkopf zerdrückt hat (unglaubwürdig ohne Ende). Der Film nimmt einen gleich zu Anfang mit dem ultimativen Fight zwischen Laurie und Michael gefangen, wobei ich gelungen finde, dass Jamie Lee Curtis einen sehr abgewrackten Eindruck hinterlässt (sie sitzt mittlerweile in der Anstalt), ihrem Bruder somit immer ähnlicher wird und ihm ein (fast) ebenbürtiger Gegner ist.
Nachdem Michael seinem letzten Familienmitglied einen Besuch abgestattet hat, erfolgt ein harter Schnitt und die Langeweile in Gestalt von mehreren (grottenschlechten) Teenie-Schauspielern erscheint auf der Bildfläche. Diese bewerben sich bei einer (Internet-)Show, um eine Nacht im Myers-Elternhaus zu verbringen. Dabei tragen sie Webcams bei sich, über die sie jederzeit sichtbar sind. Genau diese Webcams stören mich am meisten am Film. Immer wieder wird (zumindest am Anfang) zwischen richtiger Kamera und Webcam hin- und hergeschnitten, was spannungsmässig überhaupt keinen Sinn gibt und ausserdem nur unnötig verwirrt.
Einmal im Haus, gibt es natürlich kein Entrinnen mehr vor Michael, der die Eindringlinge einer nach dem anderen massakriert, damit er wieder Ruhe in seinem Heim hat. Anfangs stösst der Trupp noch auf gefakte Requisiten, die vom Produzenten der Show (Busta Rhymes mit einer schrecklichen Synchronstimme) dort verteilt wurden. So kommt es auch zu einer sehr amüsanten Szene, in der der falsche Michael Myers vom echten verfolgt wird. Der Bodycount ist nicht so hoch wie in einigen der vorherigen Teile, allerdings gehört er meiner Meinung nach mit zu den spannendsten. Vor allem die auf den Palm versandten Nachrichten der Hauptdarstellerin sorgen für Gänsehaut: "He's coming up the stairs." oder "He's still alive!" sorgen für einen Anflug von Gänsehaut. Wenn dann Mr. Myers schlussendlich im Keller (mal wieder) sein Ende findet, haben's dann natürlich die Personen geschafft, bei denen man sich schon von vorne herein sicher war, das sie überleben würden, was den Film vorhersehbar, aber trotzdem nicht langweilig macht, was zum einen an den guten Schockeffekten liegt, zum anderen aber natürlich auch an Myers physischer Präsenz, die ihn unzerstörbar und unerbittlich darstellt.
Ich muss sagen, das mich der 8. Teil der Halloween-Saga positiv überrascht hat (einige der Vorgänger waren storytechnisch eine Katastrophe und einfach nur billig) und freue mich auf Teil 9.