Review

Nun haben wir hier nun den achten Teil der Halloween-Saga. Erstmals von einem erprobten Halloween-Regisseur inszeniert. Nun werden die Fans bei Rick Rosenthals Namen aufatmen, die anderen wohl eher aufstöhnen.

Spoiler:
Schon zu Beginn, wenn Michael durch das Krankenhaus marschiert, auf den Überwachungsmonitoren erscheint ohne das das Personal es mitbekommt und von Laurie mit dem selben Trick wie eben gerade in Rosenthals "Halloween II gelinkt wird, fragt man sich ob dies nun Ironie oder pure Einfältigkeit sein soll.

Spoiler Ende

Man muss aber selbt bei seriöser Betrachtung sagen, dass der Film durchaus seine Qualitäten hat. Man hat es sogar überraschenderweise geschafft eine hablwegs plausible Erklärung für Michael Myers Wiederauftreten nach dem drastischen Ende von H20 zu finden, ohne den Killer aus diesem Film zu einem Nachahmungstäter zu erklären.
Das "Halloween meets Blair Witch Project"-Konzept ist recht originell und dem Drehbuch mangelt es nicht an Einfällen ohne dass die Logik überstrapaziert wird. Nach dem achso altmodischen 1998 in H20, wo man in ner guten alten Schule noch gänzlich ohne Handys rumrannte, haben die Leutchen hier schon eins, auch wenn sies nicht für die Notrufnummer benutzen (Spoiler: sondern sich lieber von einen Chat-Freund gute Ratschläge geben lassen). Tattsächlich würde ich sagen, dass der Film die beste und reichhaltigste Story der gesamten bisherigen Serie hat.

Spannend ist der Film durchaus, allerdings gibt es kaum typische Suspence-Momente, eher eine reißerische Spannung ähnlich wie bei H20, auch wenn Rosenthals Inszenierung im Gegensatz zu Steve Miners stilistisch abstinkt. Das kennen wir ja von ihm. Dafür ist die Spannungslücke hier deutlich kleiner.

Atmosphärisch hat "Resurrection" kaum was zu bieten, der Film ist zwar fast durchgehend düster aber die Atmosphäre vom Original oder auch nur "Halloween 4" bleibt unerreicht.

Goremäßig liegt der Film deutlich über H20, aber deutlich unter Halloween VI und ohne die Derbheit einiger Szenen aus Halloween II. Es ist der aktuelle höhere Blut-Standart
aktueller Slasher-Movies.

Musik: Nach der Scream-Recyclingsmaschinerie von H20 komponierte man für diesen Film einen sehr guten Soundtrack, der John Carpenters Halloween-Thema in wunderbar aufbearbeiteter Form beinhaltet.

Schauspielerisch haben wir hier leider nur eine Teenie-Garde, denn Jamie Lee Curtis macht bekanntlich einen frühzeitigen Abgang (ein bedeutender Moment der Horrorfilmgeschichte, denkt dran wenn ihrs seht). Dabei liegt der Nerv-Faktor der Garde allerdings angenehm niedrig und sie liegen schauspielerisch noch deutlich über dem GZSZ-Niveau. Das Final-Girl ist außerdem recht hübsch und nicht unsympathisch. Eine wirklich erwachsene Figur von einem angesehenen Charkterkopf gespielt, wie früher zu Pleacence-Zeiten wäre aber wünschenswert.

Zusammenfassend-
wer nicht gleich aufstöhnt, weil es nach H20 nun doch mit Michael Myers Schlitzer-Orgien weitergeht erwartet ein grundsolides, brutales, düsteres Slasher-Movie mit Good-Old-Michael in Bestform, dass einen beachtlichen Unterhaltungswert besitzt und sich mit seinem Vorgänger messen kann. Nicht nur für Slasher-Fans sondern für alle sehenswert die dem Horror-Genre zugänglich sind.
Für mich glatte 8 von 10 Punkten.

Ein neunter Teil ist zu erwarten.

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