Inhalt:
Ein paar junge Menschen nehmen bei einem Projekt teil, bei dem sie in der alten Wohnstätte von Michael Myers nach Motiven für dessen Morddrang suchen sollen. Das ganze wird live per Internet übertragen und um die Zuschauer bei Laune zu halten, hält der Kopf des Projektes einige Überraschungen parat, hat jedoch nicht einkalkuliert, dass der wahre Michaels Myers sich diese Chance nicht nehmen lässt auch mal wieder zuhause reinzuschauen.
Kritik:
Eine gelungene Fortsetzung der Reihe. Nunja, zumindest die erste Viertelstunde, die das Ende des siebten Teils aufgreift und weiterspinnt. Michael Myers ist natürlich nicht tot, sondern hatte sich einen raffinierten Trick ausgedacht, um seinen Tod vorzutäuschen und die gute Laurie Strode vegetiert in einem Sanatorium vor sich hin. Und hier treffen die beiden Geschwister wieder aufeinander, was für die Schwester tödlich endet (aber auch hier hält man sich ein Hintertürchen für einen neunten Teil mit ihr offen). Wenigstens gabs vorher noch ein Abschiedsküsschen.
Bis dahin gefällt mir der Film ausgezeichnet, doch dann geht es rapide bergab. Die Idee, aus dem Myers- ein Big Brother Haus zu machen, klingt in meinen Ohren noch ganz gut, doch leider ist daraus ein streckenweise sehr langatmiger Langweiler geworden.
Die Figuren sind klischeebeladen und gehen einem am Allerwertesten vorbei (obwohl der Musikschlumpf aus "Eiskalte Engel" in einem Interview auf der DVD etwas anders behauptet). Von den sechs Projektteilnehmern finde ich fünfe nervig und gerade die Hauptdarstellerin wird ohne Charakterzüge ausgestattet (okee, sie ist am Anfang etwas skeptisch und ängstlich dem Projekt gegenüber, aber das wars auch schon).
Und ansonsten spielen noch Busta Rhymes als obercooler Strippenzieher (er sollte wahrscheinlich die Rapfreaks ins Kino locken) und Tyra Banks als augenfangendes Beiwerk mit, also zwei Schauspieler, die eigentlich gar keine sind.
Richtig albern finde ich die Idee mit dem Typen, der das Hauptmädel (die anfangs Skeptische und Ängstliche) durch E-Mail-Kontakte kennt und auf einer Studentenparty dem Geschehen per Mausklick folgt und mit zunehmender Laufzeit immer mehr Partygäste über seine Schulter schauen. Peinlich wirds, wenn er seiner "Freundin" SMSe schickt, um sie vorm Killer zu warnen.
Tja, die stellenweise eingesetzten verwackelten Webcameinstellungen sind auch nicht besonders glücklich gewählt. Was bei "Blair Witch Project" noch interessant war (ja ich weiß, nicht jeder sieht das so) wirkt hier nur noch billig und unpassend.
Immerhin wartet der Film an einigen Stellen mit einer düsteren Atmosphäre auf, die Michael Myers Auftritten sehr gut zu Gesicht steht.
Apropos Michael Myers, seine Mördereien sind in diesem Teil auch nicht besonders toll. Er wetzt zwar mehrfach das Messer oder andere Tötungswerkzeuge, aber richtig derbe wirds nie, dazu ist alles zu lieblos inszeniert. Selbst die Enthauptungsszene lässt einen kalt.
Das Ende des Film ist dann ebenfalls sehr unpassend und auch wenn man sich die alternativen Enden auf der DVD zu Gemüte führt und ans jetzige Ende setzt, ändert sich daran nichts.
Insgesamt finde ich, dass dieser achte Teil der Halloweenreihe der schlechteste ist (nagut, den dritten Teil unterbietet er nicht, aber den zähle ich auf Grund der fehlenden Hauptfigur nicht dazu). An manchen Stellen ist er nett anzuschauen, aber viele Szenen sind einfach nur langatmig.
Der siebte Teil wäre ein wesentlich besserer Abschluss der Reihe gewesen, aber wer weiß, vielleicht gehts ja noch mal irgendwann weiter...