Review

In einer einsamen Gegend in Alaska ist ein Mord an einer jungen Frau verübt worden. Die Kollegen dort und vor allem die junge Polizistin Ellie Burr haben aber nicht sehr häufig mit solchen Delikten zu tun, weshalb einige Kollegen aus L. A. Aushelfen müssen. Die Spur zum Mörder ist nicht sonderlich schwer zu verfolgen. Erst ist der Freund des Opfers im Visier von Detectives Will Dormer und Hap Eckhard, aber bereits beim ersten Verhör scheint dieser nicht als Täter infrage zu kommen. Der Rucksack des Mädchens wird gefunden, doch anstatt ihn sicher zur Beweissicherung zu verwahren, wird er als Lockmittel über die lokalen Radiosender verwendet. Und sie haben erfolgt, denn der Täter erscheint wirklich. Doch noch vor dem Zugriff unterläuft den Kollegen ein Fehler, so dass der Täter flüchten kann. Dormer heftet sich an seine Versen, doch die Spur führt in den Nebel. Als ein Mann dort auf ihn zu kommt, schießt er ohne Vorwarnung. Und er erwischt seinen Kollegen, welcher noch vor Ort verstirbt. Und Dormer kann bei den momentanen Mittsommernächten nicht schlafen, denn es wird einfach nicht dunkel, oder leidet er aus anderen Gründen unter Schlaflosigkeit?

Wertung:

Ein leichter, skandinavisch anmutender Krimi wird hier mit Starbesetzung präsentiert. Dabei ist die Geschichte eigentlich bereits zu Beginn zu Ende erzählt, denn man weiß, wer der Mörder ist (wenn man sich zumindest ansatzweise mit dem Film beschäftigt hat) und es kommt eigentlich nur auf die Verarbeitung der weiteren Handlung an. Dabei ist das Setting in Alaska recht gut ausgewählt und einfach stimmig, gerade auch, weil die beiden Ermittler aus einer Großstadt kommen und der Mörder so ganz anders dargestellt wird, als man es sonst erwarten würde. Robin Williams ist für diese Rolle eigentlich wie geschaffen, auch wenn man anfangs denken mag, dass wohl viele Leute einen Mörder spielen könnten, aber bestimmt nicht Robin Williams, und doch funktioniert es. Als passende Ergänzung ist Al Pacino als Cop unterwegs, auch wenn er hier fast schon ein finsteres Image inne hat, denn er ist es letzten Endes, der nicht schlafen kann, weshalb der Film wohl auch seinen Titel erhalten hat. Es gibt mehrere Gründe, warum er nicht schlafen kann, und einer davon ist die Mittsommernacht, die in dieser Form in Alaska eigentlich gar nicht vorkommen sollte. Aber es gibt weitere Gründe, weshalb man auch über diesen Film nachdenken wird. Hillary Swank als Polizistin vor Ort, die einfach nicht locker lässt und eine immer weiter wachsende Auffassungsgabe entwickelt, gefällt mir ebenfalls recht gut und auch sie fügt sich nahtlos in die Szenerie ein. Man darf hier aber keinen actiongeladenen Krimi wie z. B. „Heat“ erwarten. Eher die Richtung ala Hennig Mankell trifft es wohl besser, so dass dieser Film zwar ein Krimi ist, dieser jedoch einfach anders ist, und vielleicht gefällt er mir deshalb auch so gut.

Dieser Film wird nicht jedermanns Geschmack treffen, denn er ist recht sanft gehalten und schlägt  gar nicht die Richtung moderner Actionkracher ein. Dennoch ist dieser Film, gerade was die Hauptdarsteller angeht, ein exzellentes Stück, so dass sich ein Ansehen auch auf jeden Fall lohnt. Als Wertung bleiben für mich 08/10 Punkte, auch wenn ich damit ein wenig hoch greife, aber weil sich hier auch die Schauspieler trauen in andere Rollen zu schlüpfen, als wie sie es bisher getan haben, gibt es insgesamt einen Punkt mehr als eigentlich vorgesehen war.

Das Original ist mir im Übrigen nicht bekannt, so dass diese Wertung hier ganz losgelöst von einem Vergleich erfolgte.

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