Nachdem Blades Freund und Mitkämpfer Whistler durch einen Vampir infiziert wurde und von der Bildfläche verschwunden ist (siehe „Blade“), macht sich der schwarze Vampirjäger auf die Suche nach ihm, findet ihn und kann ihn sogar heilen – auf „Blade“-Art natürlich. Gemeinsam geht man wieder auf die Jagd, doch zu ihrer Überraschung bieten ihm die Feinde einen Deal an: sie lassen Blade und Whistler in Ruhe, wenn er und das „Bloodpack“, eine Spezialtruppe der Vampire, gegen die Reaper kämpft, eine Vampir-Mutation, die in den Reihen der Blutsauger Beute macht…
Auch wenn Guillermo del Toro immer wieder darauf hinweist, dass “Blade II” – genauso wie “Mimic” – nur eine Auftragsarbeit war und er sich – allerdings viel besser als bei “Mimic” – nicht ganz mit seinen Ideen durchsetzen konnte, so ist doch das fertige Produkt ein kleiner Meilenstein des Genres geworden, dem man das Gerangel hinter den Kulissen keinesfalls anmerkt – ganz so wie „Mimic“! So nimmt Guillermo del Toro geschickt die inszenatorischen wie inhaltlichen Fäden des Originals auf und braut über den Köpfen der Zuschauer ein wahres Gewitter aus übertriebenen Martial-Arts-Kämpfen, krassen Horror-Elementen sowie jeder Menge visueller Einfälle zusammen und läßt Blut regnen wie kaum zuvor. Das Ganze wird dazu noch von temporeichen Techno-Rhythmen vorangepeitscht, so dass man angesichts des flotten Davonpreschens der Handlung eigentlich gar nicht merkt, wie dünn diese doch eigentlich ist. Egal, was hier zählt ist der Stil, und der ist einfach nur cool und auf der Höhe der Zeit. So passt Teil 2 noch viel besser zu „Blade“-Darsteller Wesley Snipes, der natürlich wieder die Coolness in Person ist (und wahrscheinlich gar nicht wirklich schauspielert), und manifestiert ihn endgültig als moderne Ikone des Horrorfilms (leider aber nur recht kurz, denn ein enttäuschender dritter Teil folgte prompt). Der alte Dracula-Mythos wird mit „Blade II“ endgültig ad acta gelegt, Vertreter der Aristokratie oder gar verschämt bebende Busen vor dem Kuss des Todes sucht man in der dieser berauschenden Gewaltphantasie, die erst durch Guillermo del Toros unbedingten optischen Stilwillen entstehen konnte, vergeblich. Ein Fest für alle Gorehounds. Bildformat: 1,85:1. Des weiteren mit Kris Kristofferson, Thomas Kretschmann, Ron Perlman u. a.
Anmerkung: Ursprünglich für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin