Review
von Leimbacher-Mario
Eine andersartige Allianz
In Blade 2 geht der Daywalker auf deren Anfrage eine brüchige Allianz mit den Vampiren ein, da eine Art mutierter Vampir, der Reaper, aufgetaucht ist. Dieser könnte wie ein Virus beide Welten zerstören. Und genauso unerwartet wie diese Allianz war die Qualität von Teil 2: fast so gut wie die Urgewalt Blade 1. Aber auch nur fast.
Blade 2 macht Vieles richtig, wo gewöhnlich Fortsetzungen scheitern. Er hat sogar eine bessere, fast shakespearische Geschichte, einige gute Wendungen, eine innovative Grundidee & untersucht den Charakter Blade emotionaler & tiefer, er zeigt mehr Facetten. Auch die Rückkehr Whistlers wirkt nicht erzwungen & belebend wie eine frische Portion Blut. Und der junge Norman Reedus als Tüftler & Blades Q macht seine Sache gut & ist mit der lustigste Part. Die Gadgets sind ausgefeilter, die Action schneller & besser choreographiert. Das Blood-Pack, eine Gruppe vampirischer Elite-Killer die einst auf Blade angesetzt waren, erinnert an Videospiele & bietet einige lustige Charaktere & Zankereien mit Blade & Whistler. Auch der Obervampir ist gut gelungen & allgemein der Bogen gut an Teil 1 angeknüpft. Sogar die kleine Liebelei von Blade zur Vampirprinzessin wirkt nie aufgesetzt. Und der Del Toro-Stil ist unverkennbar & wirft schonmal Schatten auf Hellboy & Co. die folgen sollten. Außerdem sind die Reaper furchteinflössend & deren Mäuler einfach eklig grandios, ebenso wie die Untersuchung & das Aufschneiden eines toten Reapers & so manch meschanischer Effekt.
Schwachpunkte sind eigentlich nur, dass Blade irgendwie nicht mehr so cool wie in Teil 1 wirkt, der Style zwar eigen, aber bei weitem nicht mehr so rough ist. Die Story ist gut, aber jetzt auch nicht weltbewegend & manche Charakter sind nur dazu da das Zeitliche zu segnen & vorher ein paar coole Sprüche zu drücken. Auch manchmal unfreiwillig komisch sind die CGI-Effekte, die glatt von der PlayStation 2 stammen könnten, was aber auch an den 15 in die Welt gezogenen Jahren liegt. Und so manch eine Wendung gegen Ende haben sich die Schreiber wirklich aus den Fingern gesaugt, wirken etwas deplatziert. Last but not least mein größter Kritikpunkt: der Film ist nichtmal halb so hart & blutig wie Teil 1 & alles wirkt etwas weichgespülter Richtung Mainstream.
Fazit: Guillermo del Toro fügt viel eigenen Style & Charme hinzu & seine Fortsetzung wirkt comichafter denn je - und ist wirklich geglückt!