Review

Achtung, Spoiler!

Ich muß sagen, daß mich eigentlich schon der erste Teil nicht gerade vom Hocker gehauen hat, aber der hat wenigstens den Ansatz von Atmosphäre besessen- das kann man vom jetzigen Werk beim besten Willen nicht behaupten. Zugegeben, die Kampf-Szenen sind sehr gut umgesetzt, trotzdem hat man alles irgendwie schon mal gesehen. Spätestens seit Matrix ist jeder Action-Film der Meinung , sich am asiatischen Kino vergreifen zu müssen... Das einzig neue daran ist die Geschwindigkeit, die einen kaum Einzelheiten erkennen läßt ( ob das nun eher positiv oder negativ ist, sei dahingestellt).
Blades Charakter selbst ist bloß ein lauer Kompromiß aus Coolness und dessen, was der Normalsterbliche unter einem Superhelden versteht. Frei nach dem Motto: die Hauptfigur muß supercool sein, aber im Grunde genommen eine gute Seele besitzen. Das ist nicht nur typisch amerikanisch, sondern vor allem absolut unrealistisch und unkonsequent. Schon nach den ersten Minuten hab ich also mit den Bösen gelitten ( allen voran Ron Perlman, der schon im 4. Alien zu überzeugen wußte), die, wie kann es anders sein, einer nach dem anderen Opfer Blades überlegenden Kampfkünsten werden.
Der Streifen bietet null Überraschungen, auch das Scud (ganz sympathisch: Norman Reedus aus "Gossip") wie sich herausstellt, auf Seiten der Vampire steht, wirkt eher gezwungen arangiert, genauso wie die völlig unlogische Tatsache, daß der im ersten Blade verstorbene Charakter von Kris Kristofferson nun doch nicht tot ist. Die Krone aber setzt dem Ganzen die angedeutete Liebesbeziehung zwischen Blade und einer Vampirin auf, bei der man sich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Da mußte man wohl wieder alles in einen Film hineinquetschen (scheiß auf das Genre), was Kino zu bieten hat.
Trotz allem bin ich überzeugt, daß der Streifen seine Fans finden wird ( und derer nicht zu wenige) denn Blade ist ja so absolut cool...

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