Theft Under the Sun
Wieder ein Big-Budget-Action-Film Made in HK. Zugegeben er hat nun auch schon eine Dekade auf dem Buckel, doch gerade die modernen Actioner sind diesbezüglich sehr langlebig.
Inhalt: Diesmal geht es um Undercovercop Ka Ho (Cheung Chi-Lam), der sich in die Waffenschieberbande von Dan (Michael F.Wong) eingeschleust hat, um so Beweise für eine Überführung der Bande zu sammeln. Doch eine Blei-, und Blutgetränkte Razzia macht seine ganze Arbeit fast wieder zunichte. Alle bis auf Dan werden entweder verhaftet oder erschossen. Eigentlich ist damit ja sein Auftrag beendet und er könnte wieder, als normaler Beamter, seine Arbeit aufnehmen. Doch dies wird ihm erst einmal verwehrt, denn seine Vorgesetzten sind der Meinung er habe Dan zur Flucht verholfen. Doch er soll eine zweite Chance bekommen, denn wie es der Zufall so will treffen Dan und er wieder aufeinander und da dieser nach wie vor nichts von dessen Undercoverdasein weiß, nimmt Ka Ho seine Arbeit wieder auf. Nun könnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, a) er kann seine Unschuld bzw. Loyalität beweisen und b) er kann Dan endgültig hinter Schloss und Riegel bringen. Doch die gemeinsame Zeit fördert neue Problematiken zu Tage, denn die beiden werden Freunde…
TUTS ist ein Actionknaller mit großem Budget, deshalb knallt es auch von Hongkong bis in die Mongolei, will sagen es wurde an verschiedenen Locations gedreht. Auch sind einige bekannte Schauspieler, allen voran Michael F. Wong, mit dabei und so könnte dies auch als internationale Produktion durchgehen. Natürlich sind die darstellerischen Fähigkeiten begrenzt und selbst ein Francis Ng bleibt weit unter seinem Niveau, doch kann man das getrost verschmerzen. Allerdings sollte man auf Action stehen. Es gibt, auf Filmlänge bezogen, halbwegs gut verteilt, teilweise bombastische Actionexplosionen zu sehen. Die ziemlich stilisiert in Szene gesetzte Einführungssequenz ist ein astrein choreographiertes Shootout-Blutbad und legt die Meßlatte für den weiteren Verlauf des Filmes ziemlich hoch an. Leider zu hoch, denn nach der besagten Einführung entwickelt sich TUTS mehr und mehr zu einem Drama mit Action, wobei gerade der mittlere Abschnitt zu redselig ausgefallen ist, da die Gewichtung zu sehr auf der Zeichnung der oberflächlich und klischeehaft gestalteten Charaktere liegt.
Natürlich kann man dies auch überbewerten, doch mancher Zuschauer bleibt nicht vor einem gelangweilten Gähnen gefeit. Hat er jedoch diese Durststrecke überwunden kracht es dann auch noch mal richtig. Die Umsetzung ist mehr als solide und die Wurzeln von handgemachter Action Made in HK sind unübersehbar. Ganz im Gegensatz zu den grottenschlechten Computer F/X! Die hätte man sich mal lieber gespart. Definitiv positiv hervorzuheben ist der ziemlich coole Soundtrack, erinnert er doch in seiner Art an Bruckheimer-Produktionen, bei dem ein unbewusstes mitsummen unvermeidbar scheint.
Hmmm... also ein HK-Film wie er im Buche steht, weit entfernt davon um als rundum überzeugender Action-Thriller durchzugehen, aber auch nicht total vergeigt. Als Vergleich könnte "Option Zero" genannt werden, der in genau den gleichen Punkten glänzen konnte, nämlich dem gleichen Hauptdarsteller Cheung Chi-Lam, der Big Budget unterstützten Umsetzung und beim echt geilen Score. Wobei ich sagen muss das zumindest mir OZ ein Tick besser gefallen hat!
Ein Film also, den man nicht gesehen haben muss, aber der doch für so manchen, Sichtung vorausgesetzt, zu einem Aha-Erlebnis werden könnte.
6 von 10